Tatort-Star Jan Josef Liefers, der unter Begleitung der Staatskapelle Weimar den „Ring des Nibelungen an einem Abend“ nach Loriot mit Musik von Richard Wagner präsentiert. Ein Satz, der für Klärungsbedarf sorgt. Antworten auf die sich stellenden Fragen, die gibt es am 21. Januar ab 19 Uhr in der Nürnberger Meistersingerhalle.
In den Medien findet man Jan Josef Liefers, längst nicht mehr nur als Schauspieler, sondern auch als Musiker etabliert und anerkannt, zuletzt recht häufig. Aus Gründen, die weniger mit seinen Talenten zusammenhängen. Vielmehr bezog er klare Kante zum Thema Corona. Mit der ein oder anderen Aussage, die ihm einiges an mehr oder minder geharnischter Kritik einbrachte. Eine gute Zeit für den 57-jährigen, sich wieder den Themen zuzuwenden, in denen man ihm eine absolute Expertise nicht absprechen kann. Der Schauspielerei und dem Gesang. Oder eben auch der Tätigkeit als Conférencier. Wie in der Nürnberger Meistersingerhalle, wo er am 21. Januar die Musiker der Staatskapelle aus Weimar durch einen etwas anderen Abend begleitet.
Schließlich gilt der Ring der Nibelungen als das Meisterwerk Richard Wagners. Fast 30 Jahre hat der an der vierteiligen Trilogie gearbeitet. Herausgekommen ist das Wagnersche Opus summum. Insgesamt 16 Stunden musikalischer Highlights reihen sich dort aneinander. Für Opernfreunde ein Hochgenuß. Die Tetralogie aus Siegfried, Götterdämmerung, Rheingold und Walküre verzückte und verzückt Klassikanhänger seit jeher. Selbst Kritiker, denen die Wagnersche Düsterkeit ein Dorn im Auge war, fanden an den Werken ihr Gefallen. Aber es hagelte auch unzählige vernichtende Kritiken aus verschiedensten Ecken. Und Liefers und die Weimaraner Musiker? Die schrumpften das Meisterwerk des Mannes, dem Bayreuth seinen Weltruhm zu verdanken hat, auf knappe drei Stunden herunter.
Frei nach dem Motto „Was Sie schon immer über Siegfried wissen wollten“ schuf der großartige Loriot seine ganz eigene Version des Ringes. Amüsant und scharfsinnig bringt die kurzweilige Zusammenfassung der Opern endlich Licht in die komplizierte Handlung und rückt den göttlichen Verstrickungen mit Witz und Hintersinn zu Leibe – nicht als Persiflage, sondern als geistreiche und launige Einführung. Die Erkenntnisse des beliebten Humoristen sind dabei nicht nur für Opern-Neulinge, sondern auch für Wagner-Kenner eine Freude. Loriot hat seinen „Ring an 1 Abend“ oft und gerne in der Münchner Philharmonie zur Aufführung gebracht.
Nun führt Jan Josef Liefers durch den Abend. Als Gerichtsmediziner Dr. Boerne lässt sich Liefers im Tatort seit bald 20 Jahren mit Wagner-Opern die Arbeit versüßen und neckt seine Kollegin dabei ewig stichelnd als „Alberich“. Doch statt den Boerne zu geben, begibt sich Jan Josef Liefers an diesem Abend mit Loriots Text voll und ganz in Wagners Welt der Nibelungen. Der musikalische Teil mit den wesentlichen Szenen aus den vier Opern wird von der Staatskapelle Weimar unter der Leitung von Heiko Mathias Förster bestritten. Ihnen steht ein hochkarätiges Sängerensemble aus elf Solisten zur Seite.