Mit diesem Album führt die portugiesische Sängerin Lina die Musik des Fado mit der Poesie von Portugals berühmtesten historischen Dichter Luiz Vaz de Camões zusammen. Seine Themen wie Veränderung, Kindheit, Liebe, Liebeskummer oder Beschreibungen der Natur fügen sich kongenial in die Klänge des Fado ein. Stimme, Klavier und Gitarre greifen ineinander und transportieren die typische Getragenheit und Melancholie des Fado, dessen Protagonist der Gesang ist, um den sich die Instrumente legen, wie die Stimme selbst um die Gedichte. Insbesondere John Bagott liefert mit Klavier und Keys die geniale sphärische Fläche, für die er durch Kooperationen mit Portishead und Massive Attack bekannt wurde und gibt dem Album bei allem akustischen Stil und archaischen Flair den elektronisch zeitgemäßen Anstrich. Pedro Viana setzt seine portugiesische Gitarre darüber und komplettiert so den authentischen folkloristischen Klang des Albums, das seine Hörer in eine andere Zeit entführt. Das Zusammenspiel ist brillant, die Arrangements detailgerecht, die Produktion feingliedrig. Jeder Ton sitzt, jeder Hall, jede Phase. Text und Stimme führen an und werden intelligent umrahmt. So entsteht ein unglaublich spannungsgeladenes Album mit intensiver Note und enormer Kraft. So produziert, verschmelzen die Poesie des „portugiesischen Shakespeare“, die Ausnahme-Stimme einer grandiosen portugiesischen Fado-Sängerin und die Beiträge der souverän und clevergewählten Instrumentalisten zu einem Gesamtkunstwerk besonderer Güte. Ein Fado-Album wie kein anderes. Und das will etwas heißen!