Luciano ist so etwas wie der Inbegriff der neuen Musikszene. Er, ein gebürtiger Bautzener mit mosambikanischen Wurzeln und in Berlin aufgewachsen, ebnete der neuen Generation einst den Weg. Vor einigen Jahren tauchten er und seine Locosquad erstmals in der Musikwelt auf. Und sie sollten bahnbrechende Erfolge feiern.
Zwei Millionen Follower auf der Social-Media-Plattform Instagram, 2019 erhielt er dafür den Award für den besten Instagram-Account. Sieben Millionen Spotify-Abrufe monatlich machten ihn in den letzten Jahren zum meistgestreamten deutschen Künstler. Und auch auf der Bühne liefert der 30-jährige Deutschrapper beständig vor ausverkauften Häusern ab. Das Publikum? Jung. Teils sehr jung. Und begeisterungsfähig bis euphorisch. Das durfte auch Nürnberg jetzt wieder erleben. In einer gut gefüllten Arena machte der inzwischen nicht mehr nur als Musiker, sondern auch als erfolgreicher Geschäftsmann tätige Mann mit der düsteren Stimme seinem Ruf alle Ehre. Ein bisschen prollig, ein bisschen protzend, aber immer mit der Sache bei seiner Erfolgsgeschichte: dem Publikum. Während der zweistündigen Show hielten sich die Ansprachen zwar in Grenzen, doch der Augenkontakt und das Spiel mit den ersten Reihen – das beherrscht Luciano perfekt. Und er lebt es viel und gerne aus.
In einem einerseits sehr spartanisch gehaltenen Showcase, bei dem er und sein seit jeher an seiner Seite auftretender DJ Burr Lean (welch schöner Name!) auf der Bühne dominieren, andererseits aber auch die protzige Seite des Luciano die Szenerie bestimmt, wird der Gig zu einem echten Erlebnis. Feuerfontänen, Pyrotechnik und zwei überdimensionale Leinwände machen die Vorstellung zu einem echten Spektakel. Am Ende des Auftritts schickt der Rapper seine begeisterten Fans mit seinem größten Hit „Beautiful Girl“ in das Nürnberger Nachtleben. „Luciano rast mit einer Eisenstange in die Gehörgänge und zertrümmert alles, was es zu zertrümmern gibt“, konstatierte das Szenemagazin Juice einst. Und hat damit irgendwo den Nagel auf den Kopf getroffen. Auch wenn es in der Arena mitunter an den gewaltigen Basslines lag, die zeitweise fast zu wuchtig wirkten und den eigenen Hauptdarsteller teils untergehen ließen. Seinen Anhängern war das egal. Sie feierten Luciano einmal mehr grandios ab.
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