
Schauspiel / Sprechtheater
Am Theater Ansbach läuft ab 10. Februar (Premiere) die englische Version des „Struwwelpeter“, also des „Shockheaded Peter“, als Junk Opera mit der Musik der Tiger Lillies. Das lässt sich natürlich ebenso gut unter „Musical“ rubrizieren. Viele Aufführungen noch bis in den März hinein.
Das ETA-Hoffmann-Theater Bamberg begibt sich nach der Premiere des zweiten Teils von Matthew Lopez’ „Das Vermächtnis“ (26. Januar), dessen Anfang die Saison eröffnete, ab 8. März im Jugendstück „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“ in die Vorstellungswelt und Problemstellungen einer Dreizehnjährigen. Lucie haut ab nach Berlin und findet dort seltsame Verbündete. Marlon Otte inszeniert das Stück, das auf dem Roman von Dita Zipfel beruht, als außergewöhnliche Coming-of-Age-Geschichte über das Anderssein.
Theaterklassik ist ab 15. März angesagt, wenn die Premiere der Neuinszenierung von Friedrich Schillers „Maria Stuart“ terminiert ist. Das berühmte Königinnendrama wird in der Fassung von Philipp Arnold, der auch Regie führt, zu einem packenden Politthriller über zwei Herrscherinnen, die im Zentrum einer von Männern dominierten Welt stehen. Ob die beiden antagonistisch verhakten Königinnen sich doch „verschwestern“ könnten?
Das Landestheater Coburg befasst sich mit dem Schauspiel „Das Salz im Krieg“ ab 2. Februar in der Reithalle mit dem letzten Kriegsjahr 1944/45 aus der Sicht dreier Frauen, die Hitler bis in die letzten Stunden hinein in den Bunker begleitet haben. Der Autor Florian Graf, Coburger Ensemblemitglied, stellt Fragen nach der Mitschuld und lässt das Schlachtfeld im Kopf zu Wort kommen. Das Stück wird in Coburg uraufgeführt.
Das Schauspiel „Der Reichsbürger“, ab 1. März ebenfalls in der Reithalle zu sehen, thematisiert ganz aktuell die Umsturzpläne des so genannten „Prinz Reuß“ und der ebenfalls so genannten „Reichsbürger“. Annalena und Konstantin Küspert nehmen dieses gesellschaftliche Phänomen genauer unter die Lupe und verfolgen die Hintergründe.
Das Markgrafentheater Erlangen besinnt sich ab dem 24. Februar in intensiver Weise auf die „Bretter, die die Welt bedeuten“. In Martin Heckmanns’ Stück „Es wird einmal“ lädt der legendäre, aber öffentlichkeitsscheue Regisseur Obermann zum Vorsprechen ein, dann erscheinen nach und nach ein erfahrener Schauspieler, ein junger Performer und eine junge Frau, die vorgibt, gar keine Schauspielerin zu sein. Nur einer fehlt: der Spielleiter. Es geht hier um Konkurrenz, um Selbstdarstellung, aber auch um das Miteinander auf den Brettern, also auf der Bühne und im Theaterleben. Regie führt Juliane Kann.
Beim Stadttheater Fürth sind weiterhin WandelLust und wohl ebenso Lustwandeln angesagt. Die Stücke des Zeitraums Februar/März schlagen allerdings auch weniger lustige Töne an. So spielt Friedrich Dürrenmatts Komödie „Die Physiker“, geboten am 1./2. März, immerhin in einer Nervenheilanstalt, und das Schauspiel „Dinge, die ich sicher weiß“ von Andrew Bovell handelt von den Problemen der flügge gewordenen Kinder. Letzteres Stück ist eine Eigenproduktion des Fürther Stadttheaters und wird von Bettine Rehm inszeniert. Zuvor gibt es mit „Noch einen Augenblick“ eine ebenso romantische wie groteske Komödie von Fabrice Roger-Lacan, die Thomas Luft in Szene setzt (Termine am 2./3. Februar). Am 20./21. März steht Ferdinand von Schirachs Sterbehilfe-Schauspiel „Gott“ auf dem Spielplan – abermals ein Gerichtsdrama.
Am Theater Hof ist ab 10. Februar eine Uraufführung zu erleben: Roland Sprangers neues Stück „Dämon“ verspricht vom Inhalt her zu halten, was der Titel andeutet. Es geht um die Herkunft sinnloser und unbegreiflicher Gewalt, übrigens auch an einem Beispiel, das die Stadt jüngst erlebte. Ganz klassisch wird es ab 22. März mit Molières Komödie „Der Menschenfeind“. Die unsterbliche Geschichte um Alceste ist von Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens in einer gereimten deutschen Version zu erleben. Kay Neumann inszeniert das Stück, Willi Haselbek steuert die Musik bei. Nur zwei Tage später gibt es mit „Die Politiker“ ein Sprechtheater von Wolfram Lotz. Darin geht es natürlich um das Geschimpfe auf die Politiker (und sicherlich auch Politikerinnen…), freilich auch um die Frage, was wir denn tun könnten, wenn wir an ihrer Stelle wären. Christina Wuga inszeniert, für Bühne und Kostüme sorgt Aylin Kaip.
Das Theater Schloss Maßbach zeigt im Februar noch oft seine Inszenierung von William Shakespeares „Der Sturm“, doch ab 8. März ist „Furor“ angesagt, übersetzt also Zorn. Lutz Hübner und Sarah Nemitz gehen in ihrem Stück der Frage nach, wie demokratische Werte in der Gesellschaft so schnell erodieren und extremen Positionen Platz machen können. Die Aufführungen finden im „Intimen Theater“ statt. Stella Seefried inszeniert, der lange Zeit am Bamberger ETA-Hoffmann-Theater tätige Wolfgang Clausnitzer sorgt für die Bühne.
Am Staatstheater Nürnberg galt die letzte Premiere der Neuinszenierung eines weiteren Schiller-Dramas. Nach „Don Karlos“ beschäftigt sich Schauspielchef Jan Philipp Gloger nun mit der monumentalen „Wallenstein“-Trilogie. Es ist das Drama um einen Feldherrn, der seine Spuren auch in der Region um Nürnberg hinterlassen hat. Noch neun Termine stehen allein im Februar und März an. Am 14. März hat das Schauspiel „Ave Jost“ von Caren Jeß als Uraufführung Premiere in den Kammerspielen. Darin geht es um eine verlassene Molkerei, die für Malin die perfekte Kulisse eines Video-Blogs abgibt. Eines Tages schlurft auch Joost um die Ecke, doch auf den muss man aufpassen, wie sich bald herausstellt. Es geht in diesem Stück nicht zuletzt um die Frage, ob Vorurteile manchmal nützlich sein können, weil sie zur Vorsicht mahnen und dadurch schützen.
Nach einer Märchen-Adaptation (H.C. Andersen) von Cosmea Spelleken, die ab 15. März gezeigt wird, und einem Schulprojekt zu Straßennamen (Premiere am 20. März), geht es ab 21. März mit Wolfram von Eschenbachs „Parzival“ in die Mythologie. Die Regisseurin Kieran Joel erzählt auf der Basis des Versromans und anderer Texte von einem Helden, der mit den Problemen der Gegenwart konfrontiert ist. Und das heißt, bezogen auf das 20. Jahrhundert: Als der Kalte Krieg vorbei war, schien die Welt endlich gut zu sein, weshalb es auch keine Helden mehr brauchte, um die Welt zu retten. Doch jetzt, wo Krise auf Krise folgt, haben sie wieder Konjunktur, die Ritter in schillernder Rüstung. Das Staatstheater blickt in dieser Spielzeit aus mehreren Perspektiven auf den Parsifal-Stoff. In der Opernsparte wird Richard Wagners „Parsifal“ im Mittelpunkt stehen.
Das Theater der Stadt Schweinfurt bringt am 7. Februar August Strindbergs „Fräulein Julie“ auf die Bühne. Darin lässt sich eine junge Dame auf den „Falschen“ ein, nämlich den Diener ihres Vaters. Das naturalistische Trauerspiel nimmt seinen unerbittlichen Lauf. Das Renaissance-Theater Berlin, u.a. mit Dominique Horwitz und Judith Rosmair, ist der prominente Gast in Schweinfurt. Nur einen Tag später kommen abermals die Berliner, allerdings die von der Komödie am Kurfürstendamm, und lassen sich auf eine „Tanzstunde“ ein, ein Kammerspiel von Mark St. Germain. Eine ebenso amüsante wie berührende Komödie! Am 17. Februar gastiert das Theater Schloss Maßbach mit seiner Version von Shakespeares „Der Sturm“. Christian Schidlowsky inszeniert. „Eingeschlossene Gesellschaft“ lautet der Titel eines Stücks, das am 24./25. Februar im Theater im Gemeindehaus aufgeführt wird. Wer Jean-Paul Sartres ähnlich klingendes Stück kennt, versteht natürlich die Anspielung des Titels und fragt sich, ob es nun um eine geschlossene Gesellschaft geht oder um eine eingeschlossene. Die Komödie nach dem gleichnamigen Film von Jan Weller wird von der „Theaterlust. München“ gezeigt. Friedrich Dürrenmatts lehrreiche Komödie „Die Physiker“ wird am 26. Februar vom Tournee-Theater Thespiskarren aus Hannover angeboten. Am 28. Februar kommt Shakespeares Klassiker „Romeo und Julia“ in englischer Sprache nach Schweinfurt, also als „Romeo and Juliet“. Das TNT Theatre London und die American Drama Group präsentieren das Stück um eine Liebe, die an familiären Grenzen scheitert. Ferdinand von Schirachs Schauspiel „Gott“, in dem es um die Frage nach der Beihilfe zum Suizid geht, steht am 2./3. März auf dem Programm. „Empfänger unbekannt“ heißt der Titel des Schauspiels von Kathrine Kressmann Taylor, das am 19. März von der „Theaterlust. München“ vorgestellt wird. Es geht darin um zwei Freunde, der eine Deutscher, der andere amerikanischer Jude, die sich 1932 angesichts der aufkommenden Hitlerei entfremden.
Beim Rosenthal Theater Selb ist am 2. Februar Musik zu hören, die „als Ohrwurm in den Kopf kriecht“, wenn Peter Wittmann einen Abend unter dem Titel „Bertold Brecht, Hanns Eisler und Mackie Messer“ anbietet. Die Schauspieler Sommer und Brambach tragen am 11. Februar „die schönsten Liebesbriefe der Weltliteratur“ vor. Motto: „Diese einsamen Nächte“. Auf „Caveman“ darf man sich im April freuen.
Am Mainfrankentheater Würzburg hebt sich am 17. Februar der Vorhang des Kleinen Hauses über einer Neuinszenierung von Lessings Klassiker „Emilia Galotti“. Einmal mehr geht es in diesem bürgerlichen Trauerspiel, so der Gattungsbegriff, um männliche Besitzansprüche, die sogar den Tod eines Nebenbuhlers in Kauf nehmen. Sigrid Herzog kümmert sich um die Regie, Marcel Keller um die Ausstattung und Adrian Sieber um musikalische Untermalung. Eine Uraufführung steht am 22. Februar ins Haus: „Das schweigende Klassenzimmer“ von Dietrich Garstka. Es geht um das Verhalten einer Oberschulklasse in der DDR während des Ungarnaufstands im Jahre 1956.
Musiktheater I: Oper
Das Landestheater Coburg macht am 31. März mit seinem ambitionierten „Ring“-Projekt weiter, und das ganz großformatig, denn jetzt steht mit der „Götterdämmerung“ der Abschluss der Tetralogie Richard Wagners auf dem Programm, präsentiert natürlich im neuen „Globe“-Rundbau. Wotans Speer ist zerschlagen, der Schicksalsfaden der Nornen ist gerissen, und der Fluch des Ringes ist auf die nächste Generation übergegangen. Während die Götterwelt längst untergegangen ist, verlagert sich der Kampf um den Ring nun in die Menschenwelt – mit fatalen Folgen. Alexander Müller-Elmau inszeniert wieder, Daniel Carter dirigiert. Ein weiterer Termin ist für den 7. April vorgesehen.
Im Stadttheater Fürth ist für den 1. Februar ein Gastspiel des Coburger Landestheaters vorgesehen: „Macbeth“, die vieraktige Oper nach Shakespeares Meisterwerk von Giuseppe Verdi, mit dem neulich in Coburg das „Globe“ eingeweiht wurde. Daniel Carter dirigiert, die Inszenierung obliegt Neil Barry Moss. Sergei Prokofjews „Liebe zu den drei Orangen“ kommt dann im April.
Am Theater Hof geht es ab 2. März um die ganz große Weltliteratur: „Anna Karenina“, eine Oper von David Carlson nach dem gleichnamigen Roman von Lew Tolstoi, wird in Hof ihre europäische Erstaufführung erleben. Die Geschichte um die neben Madame Bovary wohl berühmteste Ehebrecherin der Literatur wird mit filmmusikalischen Mitteln unterlegt, die an Debussy, Strauss und Adams erinnern. Tränen seien garantiert, versichert das Hofer Theater!
Beim Staatstheater Nürnberg steht nach Paul Hindemiths Oper „Mathis der Maler“ und Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ nun ein neuer „Don Giovannni“ Mozarts auf der Premierenliste. Seit 20. Januar kann man zuschauen, was die Regisseurin Vera Nemirova aus dem Lügner, Mörder und Frauenverschlinger gemacht hat. Ob sie ihn wohl als hemmungslosen Asozialen sieht, mit dem die Gesellschaft fertig werden muss? Egal wie, Don Giovannis Ende ist stets letal, darauf kann man sich verlassen. GMD Roland Böer dirigiert. Ganz großformatig wird’s in Nürnberg ab dem 31. März. Dann steht die Premiere von Richard Wagners Erlösungsdrama „Parsifal“ an. Das „Bühnenweihfestspiel“ wird von David Hermann inszeniert und von Roland Böer musikalisch geleitet. Giuseppe Verdis „Der Troubadour“ wird ab 3. Februar wieder aufgenommen. Eine weitere Wiederaufnahme mit Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ gibt es erst im Mai.
Am Theater der Stadt Schweinfurt gibt es vom 15. bis 17. März erst eine „Galanacht der Oper“ und dann Georges Bizets unsterbliche „Carmen“. Am 21./22. März ist Leoš Janáčeks „Das listige Füchslein“ gleich drei Mal zu erleben. Das Sorbische Nationalensemble aus Bautzen präsentiert die Oper als interaktives musikalisches Märchen.
Am Mainfrankentheater Würzburg ist am 4. Februar in der Theaterfabrik Blaue Halle die Premiere für einen neuen „Don Giovanni“ und gleichzeitig auch Premiere für den Intendanten Marcus Trabusch. Der stellt sich nämlich mit dieser Inszenierung erstmals als Regisseur am Mainfrankentheater vor. Musikalisch liegt die Verantwortung in den Händen von GMD Gábor Hontvári, für Bühne und Kostüme sorgt Marcel Keller. Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ wird am 3. März wieder aufgenommen.
Musiktheater II: Operette und Musical
Das Landestheater Coburg bot den Operettenfreunden als Einstand im ’Globe’ Ende Dezember Franz Lehárs „Die lustige Witwe“, doch ab 10. Februar ist Musical angesagt. Dann kommt das „musikalische Komödie“ genannte Erfolgsstück „Kiss me Kate“ von Cole Porter nach Coburg. Es geht wie immer um Liebe und Ganoventum, aber auch um ein Musical im Musical. Diese Neuinszenierung liegt in den bewährten Händen von Musicalspezialist Felix Seiler, der sich zuletzt mit „Lend me a Tenor“ am Landestheater vorstellte.
Im Stadttheater Fürth wird man auf ein Musical bis Mai warten müssen, aber dann kommt die Billy-Wilder-Story „Sugar“ gleich vier Mal auf die Bühne.
Am Theater Hof ist erst im April wieder ein Musical angesagt. Auf „Zorro“ von John Cameron wird man bis 20. April warten müssen, aber das lohnt sich!
Das Staatstheater Nürnberg hat für die leichtgewichtigere Variante des Musiktheaters ein Musical ins Visier genommen, das eigentlich als „Rock-Oper“ bezeichnet wird: Andrew Lloyd Webbers „Jesus Christ Superstar“. Es geht um die letzten sieben Tage im Leben Jesu, um Machtspielchen, Profilierungswillen, Harmoniesucht und Umsturzgedanken. Premiere ist am 3. März, die Regie führt Andreas Gergen, die musikalische Leitung obliegt Jürgen Grimm.
Im Theater der Stadt Schweinfurt steht am 22. Februar Dale Wassermans Musical „Der Mann von La Mancha“ zur Aufführung durch das Euro-Studio Landgraf aus Titisee-Neustadt an. Heiko Lippmann leitet musikalisch diese von Christian Stadlhofer inszenierte Donquichotterie. Spielort: Theater im Gemeindehaus. „Siddhartha“, das Musical nach Hermann Hesses weltberühmter Erzählung, wird am 7./8. März vom A.Gon Theater aus München auf die Bühne gestellt. Wolfgang Böhmer hat die Musik geschrieben, Stefan Zimmermann das Libretto.
Beim Mainfranken Theater Würzburg ist eine Wiederaufnahme der „Lustigen Witwe“ am 17. März zu erleben. Auf ein Musical müssen wir bis zum Mai warten, aber dann geht es um die „Rocky Horror Show“ von Richard O’Brien.
Ballett und Tanztheater
Am Coburger Landestheater ist man mit dem vierteiligen Ballettabend „Der Tod und das Mädchen“, der am 1. März im „Globe“ Premiere feiert, bereits bei der dritten Ballettproduktion der Saison angelangt. Das schaurig-schöne und erotische Sujet ist ein faszinierender Stoff und hat Kunstschaffende schon immer inspiriert. Der Abend vereint Choreographien von Johannes Kritzinger, Johnny McMillan, Eric Gauthier und von Ballettchef Mark McClain, für die Bühne sorgt Susanne Wilczek, für die Dramaturgie André Sievers.
Das Stadttheater Fürth traditionell stark im Tanzbereich, setzt nach der verständlichen Absage der Kibbutz Contemporary Dance Company aus Israel ganz auf Gäste aus Kanada. Vom 12. bis 16. März gastieren die Ballets Jazz Montréal in Fürth, später das Ballett BC aus Vancouver. Die Publikumslieblinge aus Montréal präsentieren unter der Überschrift „Essence“ drei Choreographien von Ausia Jones, Crystal Pite und Aszure Barton.
Beim Theater Hof ist nach den Produktionen „Der kleine Prinz“ und „Winterreise“ ab 3. März (Premiere) ein Tanztheater nach dem dystopischen Roman „1984“ von George Orwell angesagt. Es handelt sich um die Uraufführung der Choreographie von Ali San Uzer und Özkan Ayik. Annette Mahlendorf besorgt die Bühnenausstattung für diesen brandaktuellen Klassiker, der nun den Weg als Tanztheater auf die Hofer Bühne findet.
Am Staatstheater Nürnberg hatte kürzlich eine Choreographie Premiere, die sich vom Titel her an Hermann Hesses „Steppenwolf“ orientiert. Von Hausherr Goyo Montero stammen sowohl die Choreographie als auch die Inszenierung, und wie gewohnt hat Owen Belton neue Kompositionen beigesteuert. Diese Uraufführung zielt auf die komplexe Persönlichkeitsstruktur der Hauptfigur Harry Haller in Hesses Roman. Goyo Monteros „Goldberg“ wird am 17. Februar wieder aufgenommen.
Das Theater Schweinfurt hat viel Tanz und Ballett im Programm, so am 10./11. Februar den Modern Dance Abend mit dem Titel „Agni“. Der Begriff kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Feuer“. Das Naavdhara India Dance Theatre aus Mumbai geht mit dieser Choreographie Ashley Lobos auf eine feurige Entdeckungsreise.
Am Mainfrankentheater Würzburg gibt es am 3. Februar eine Aufführung der „Vier Jahreszeiten“ und ab 10. Februar die Wiederaufnahme von „Chaplin“. „Hautnah“ ist nochmals am 28. Februar auf der Probebühne zu sehen.
Blick nach Thüringen
Beim Theater Erfurt gilt weiterhin das Saisonmotto „Uferlos“ für die Spielzeit 2023/24. Nach dem Auftakt im Musiktheaterbereich mit Benjamin Brittens „Peter Grimes“, Richard Wagners „Fliegendem Holländer“ und der kürzlich enthüllten „Rusalka“ von Antonin Dvorák kommt nun der Auftakt zum „Ring des Nibelungen“ Richard Wagners ins Programm. Macht und Gier, Liebe und Gewalt sind die zentralen Themen im „Rheingold“, das am 23. März Premiere hat. Die musikalische Leitung in dieser Inszenierung Jürgen Webers obliegt Alexander Prior. Ab 1. Februar geht es in der Studio.Box mit der Oper „Denis & Katya“ (entstanden 2019) um zwei entlaufene Fünfzehnjährige, um WhatsApp-Nachrichten und einen frühen Tod. Leider eine Story nach einer wahren Geschichte. Das Thema Altwerden wird ab 16. März in der Performance „Neuland 10“ entfaltet.
Am Staatstheater Meiningen steht am 23. Februar die Uraufführung einer einaktigen Oper von Torstein Aagaard-Nilsen an, einem Auftragswerk des Theaters: „Gespenster“, frei nach Henrik Ibsen. Im Schauspielbereich kommt wieder mal das Schausspiel „Die drei Schwestern“ vorbei, also jener Klassiker von Anton Tschechow, der den Komödienanspruch nur teilweise erfüllt.
Das Landestheater Eisenach kündigt für den 9. März nichts weniger als einen „mörderischen Opernabend“ an. „La vita e la morte“ ist er überschrieben und bietet ein abwechslungsreiches Opern-Spezial mit großen Gefühlen, großen Stimmen und orchestralem Klangreichtum an. Deniz Yetim, Tamta Tarielashvili, Alex Kim und Shin Taniguchi präsentieren Preziosen aus der Blütezeit des italienischen Belcanto, natürlich begleitet von der Meininger Hofkapelle. Zweiter Termin am 22. März. Das Schauspiel wartet ab 22. Februar mit einem Klassiker auf: Friedrich Schillers „Maria Stuart“. Die Ballettsparte kündigt für den 30. März die Uraufführung des Auftragswerks „The Bach Project“ an.
Das Deutsche Nationaltheater Weimar bietet ab 16. März eine Neuinszenierung der Komischen Oper „La Cenerentola“ von Gioacchino Rossini an. Das bekannte Aschenputtel-Märchen als musikalische Verwechslungskomödie wird von Roland Schwab in Szene gesetzt, dem Schöpfer der jüngsten Bayreuther „Tristan“-Inszenierung. Nur so viel vorab: es wird darin auch eine Weimarer Patchworkfamilie vorkommen. Am 10. Februar findet die Premiere einer Schauspielfassung von Goethes „Leiden des jungen Werthers“ statt. Swaantje Lena Kleff führt die Regie in dieser von ihr erstellten Fassung. Nützlicher Hinweis: Wer noch die Weimarer „Ariadne auf Naxos“ von Richard Strauss erleben will, hat dazu am 10. März eine letzte Chance.