Heino Jaeger (1938– 1997) war ein Ausnahmekünstler. Er schuf nicht nur ein äußerst facettenreiches bildnerisches Werk, sondern er besaß auch ein sprachkünstlerisches Talent, das ihn in den frühen 1970er Jahren durch verschiedene Radiosendungen und LP-Veröffentlichungen kurzzeitig zur Kultfigur machte. Mit seinem oft pointenlosen Humor, der seiner Zeit voraus war und zugleich zeitlos ist, inspirierte er später viele Humoristen und Satiriker.
Das gilt gleichermaßen für den bildenden Künstler Heino Jaeger, der an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg freie und angewandte Grafik studiert hatte. Das Zeichnen und Malen, dem er sich zeitweise obsessiv hingab, war die große Konstante in seinem Leben, das früh eine tragische Wendung nahm. Schlimme Kriegserlebnisse und familiäre Verluste im Kindesalter, die der 1938 in Hamburg geborene Künstler zu verkraften hatte, prägten seine Haltung zur Welt und seinen künstlerischen Zugriff auf diese. Sein zeichnerisches und malerisches Werk, von dem über 2000 Arbeiten erhalten sind, brilliert durch einen formalen und inhaltlichen Reichtum. Es umfasst u. a. realistische, oft melancholisch anmutende Straßenszenen, Landschaften, Porträts, Architekturen, Interieurs. Daneben gibt es den großen Bereich der bis ins Phantastische reichenden Sujets von großer formal-ästhetischer Bandbreite. Mit seinem Werk erweist sich Heino Jaeger als feinnerviger Künstler, der die Welt und die Menschen, die ihn umgaben, bezeugte und ihnen im gleichen Moment ein realsatirisches Zeugnis ausstellte.
2024 wird der Künstler erstmals im süddeutschen Raum in einer umfassenden Präsentation gezeigt. Sie versammelt rund 100 Leihgaben aus allen Schaffensphasen aus der Sammlung Christoph Hofmann – darunter Zeichnungen, Malerei, Skizzen und Comics. Darüber hinaus kann der Sprachkünstler Heino Jaeger über zahlreiche Hörstücke entdeckt werden.
Die Ausstellung „Man glaubt es nicht – Heino Jaeger“ wird vom 27. Januar bis zum 7. April in der kunst galerie fürth, Königsplatz 1, 90762 Fürth gezeigt. Alle wichtigen Informationen findet man online unter www.kunst-galerie-fuerth.de.