Auf das wunderbare Solo-Debüt von Marie Spaemann (Cello, Gesang) folgt mit Metamorphosis der nächste Streich. Mit Christian Bakanic (Akkordeon) an der Seite setzt sie stilistisch fort und erweitert deutlich, was mit „Gap“, ihrem Erstlingswerk, begonnen hatte. Und wandelt nicht nur ihren eigenen Kosmos in Symbiose mit Bakanic, sondern schafft mit ihm ganz neue Welten. Am Cello mit Bogen und Pickings, perkussiv bis melodisch. Begleitung und Führung. Vielfalt und Virtuosität, die Grenzen sprengt, musikalische Räume öffnet und mit Gesang und Text erstklassig erfüllt. Oder eben mit Akkordeon. Das seine speziellen Klangmomente und Facetten kongenial einfädelt, bisweilen zum Protagonisten avanciert, um schließlich Spaemann wiederum den Vorhang zu öffnen. So klingen „Metamorphosis“, „Hybris“, „Shadow“ und „Buttertango“, die bereits auf „Gap“ vertreten waren, tatsächlich gewandelt. Verwandelt. Weniger Saite, mehr Tasten. Die Anmutung bleibt gleich. Die Melancholie gewinnt, ebenso die Dynamik. Den klassischen Part des letzten Albums ersetzen nun Milonga und Tango. In bester Manier. Meisterhaft! Mit kaum spürbarem Rollentausch und erstklassigem Zusammenspiel. Eins plus eins ist drei, bestätigen Spaemann und Bakanic und klingen nur selten wie ein Duo, sondern meist mehr- und vielstimmig. Durch breite, einflussreiche Musiklandschaften hindurch. Einzigartig auch durchgehend die Stimme von Marie Spaemann, die für sich alleine schon eine Klasse für sich ist. Ein Weltmusikalbum der Extraklasse!