Mit ihrem Latin Swing spielen Marion Lenfant-Preus, halb amerikanisch, halb französisch und der Pole Alexander Sobocinski mit Band nun schon ihr drittes Album ein, das sie gänzlich ihrer Lieblingsinsel widmen. Gomeras Natur dient ihnen als Quelle der Inspiration und lässt sie ihren New Gypsy Jazz facettenreich und frisch zelebrieren. Sprachlich vielfältig, melodisch verschlagen und stets dem Rhythmus dieser besonderen Jazz-Schublade verpflichtet, die einst Django Reinhardt prägte und den Jazz der dreißiger Jahre mancherorts bestimmte. Ein knappes Jahrhundert später hat diese Stilistik nichts an ihrer Emotionalität verloren, hat sich allerdings, wie Gomera eindrucksvoll beweist, in zahlreiche Richtungen gestreckt und wurde somit auf ein völlig anderes Niveau gehoben. So dass gar die Interpretation des Evergreens „Puttin`on the Ritz“ nach ungebrochen humorvoller, guter Laune klingt, wie selten zuvor. Marions Scat-Gesang zieht sich kongenial durch den Silberling. Die Akustik-Gitarren vereinen sich zum stilechten Rhythmus-Melodie-Feuerwerk. Ihr Hot Jazz klingt leicht wie Bossa Nova. Und das in mindestens vier Sprachen. Brasilianisches Flair, kubanische Melancholie, das Feuer des Balkans. Marion & Sobo haben für jeden Track das richtige Sahnehäubchen, von chansonesk bis fusion. Ein gleichermaßen unprätentiöses wie außergewöhnliches, kurweiliges Album, das mit jedem Hören noch mehr gewinnt.