Mit ihren ausdrucksstarken Werken rückt die Künstlerin Mary Sibande (*1982 in Barberton, Mpumalanga, Südafrika) die Situation Schwarzer Frauen im heutigen Südafrika in den Fokus. In ihren lebensgroßen Figuren, Fotografien und raumgreifenden Installationen behandelt Sibande Themen wie Rassismus, Geschlecht und Arbeit und verortet ihre sehr persönlichen und biografisch geprägten Arbeiten im übergeordneten politischen und historischen Kontext Südafrikas. Das Kunstpalais zeigt ihre erste Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum.
Im Zentrum von Mary Sibandes vielseitigem Werk steht stets die Frau. Eine Schwarze Frau mit dem Antlitz der Künstlerin selbst. Ausgehend von ihrem Alter Ego „Sophie“, ursprünglich der Figur eines Hausmädchens, die später auch Rollen wie Herrscherin und Generalin annimmt, entspinnt Sibande eindringliche Erzählungen, die von der Erfahrung von Ungleichheit und Unterdrückung, aber auch von der Entwicklung großer Stärke und Selbstbewusstsein handeln. In ihren Skulpturen, Installationen und Fotografien setzt sich Sibande bildgewaltig und ergreifend mit der Erfahrung von Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Hass auseinander und verarbeitet dabei auch das Erbe ihrer eigenen Familie, die unter der Zwangsarbeit durch den damaligen Apartheidstaat leiden musste.
Seit mehr als 10 Jahren ist Mary Sibande im internationalen Kunstgeschehen aktiv, im deutschsprachigen Raum jedoch kam sie bisher nur wenig vor. Ausgehend von der mehrteiligen Installation „A Reversed Retrogress: Scene 1 (The Purple Shall Govern)“ zeigt das Kunstpalais in einer dynamischen Narration neue und frühere Werke Mary Sibandes und bildet damit die ganze Bandbreite ihres OEuvres ab.
Die Ausstellung "Mary Sibande. The Wake" findet vom 30. Juli bis zum 23. Oktober 2022 im Kunstpalais Erlangen. Palais Stutterheim, Marktplatz 1, 91054 Erlangen statt. Öffnungszeiten, Eintrittspreise sowie weitere Informationen sind online unter www.kunstpalais.de abrufbar.