Wichtiger Hinweis: Aufgrund der Corona-Umstände muss die Vorschau auf die Theatersituation im Oktober und November noch mit kurzfristigen Änderungen rechnen. Manche Häuser werden nur Schritt für Schritt ihre jeweiligen Vorhaben realisieren. Viel hängt von der Frage ab, wie viel Publikum zu den Veranstaltungen zugelassen werden kann und ob es Doppelvorstellungen geben wird.
Schauspiel/Sprechtheater
Am Theater Ansbach wird ab 1. Oktober im Großen Haus die „Ballade vom Großen Makabren“ präsentiert, ein Schauspiel von Michel de Ghelderode. Tags drauf folgt in der Studiobühne der Monolog „Oskar und die Dame in Rosa“ von Eric-Emmanuel Schmitt. Die beiden Stücke dominieren den Spielplan dieses Monats, für November gibt es noch keine Ankündigungen.
Das ETA-Hoffmann-Theater Bamberg scheint der neuen Saison mit leichter Ironie entgegenzusehen. Darauf deutet der Abend mit dem Titel „Schöne Aussichten!“ hin, den die Intendantin, musikalisch unterstützt von Bettina Ostermeier, am 3. Oktober und danach noch öfters anbietet. Das Motto der neuen Saison ist als Frage formuliert: „Wo stehen wir?“. Das ist sowohl als Bestandsaufnahme gemeint als auch im Sinne eines Nachdenkens darüber, ob sich die Welt „nach Corona“ ändern wird. Zu den Klassikern der Neuproduktionen zählt Anton Tschechows Komödie „Der Kirschgarten“, mit der die Saison in der Regie Sibylle Broll-Papes am 9. Oktober eröffnet wird. Björn SC Deigners in Bamberg am 11. Oktober zur Uraufführung anstehendes Theaterstück „Die Polizey“ ist ein Auftragswerk und dürfte aufgrund der aktuellen Debatten von besonderer Brisanz sein. Regie: Daniel Kunze.
Beim Landestheater Coburg geht’s zu Beginn der Saison komödiantisch zu. Am 3. Oktober hat zunächst „Das Abschiedsdinner“ von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière Premiere. Darin geht es um pure Zeitnot angesichts vieler Verpflichtungen und die Frage, wem man die geringe verbleibende Restzeit denn noch gönnen will. Ein Abschiedsdinner soll Abhilfe schaffen… Dario Fos Komödie „Bezahlt wird nicht!“ folgt am 11. Oktober mit der zweiten Premiere. Diese Komödie beschreibt eine „antikapitalistische Aktion“, die mit einer Meute Hausfrauen beginnt, die wegen gestiegener Lebensmittelpreise einen Supermarkt ausrauben und dabei „Bezahlt wird nicht!“ skandieren. Thorsten Köhler inszeniert diese Farce und wird für vergnügliche Vorstellungen bürgen. Die weiteren Premieren sind bislang noch nicht festgelegt worden, denn das Landestheater plant seine Saison vorsichtig Schritt für Schritt.
Am Landestheater Dinkelsbühl durfte man sich zu Saisonbeginn über den „Macho Man“ von Moritz Netenjakob freuen, einen verliebten Egoisten auf der Suche nach sich selbst. Ab 3. Oktober befindet sich in Dinkelsbühl der „Clown in der Klemme“. So lautet der Titel für eine urkomische Artistennummer, in der ein Clown seine nicht erschienenen Kollegen gleich mitmimen muss.
Beim Markgrafentheater Erlangen erfolgte der Startschuss für die neue Saison am 27. September mit den „Bomben-Hits ’68“, die im Untertitel „Revolte, Rausch und Liedertausch“ versprechen. Am 31. Oktober ist im Theater in der Garage die Premiere für das Stück „Der Bau“ nach einer Erzählung von Franz Kafka. Eine Woche später geht es für die Kleinen am selben Ort um „Eisenbahngeschichten“, bevor dann im November wieder die schon im September gezeigte, musikalisch spannend angereicherte Version der „Bartholomäusnacht“ von Thomas Krupa (mit dem Untertitel „Ein Requiem“) gezeigt wird. U.a. wirkt das Erlanger Ensemble CoroCantiamo mit. Eine Uraufführung des Markgrafentheaters!
Das Stadttheater Fürth hat unter dem Motto der kommenden Spielzeit, „Utopia“, die Saison mit einem Theaterfest begonnen. Nach der Wiederaufnahme der „Känguru-Chroniken“ im September wird es ab 6. November mehrfach unter dem Titel „Freispiel“ Improvisationstheater mit Ensemblemitgliedern und Ernst von Leben geben. Ein Gastspiel der Berliner Komödie am Kurfürstendamm bringt am 13./14. November „Komplexe Väter“ (Komödie von René Heinersdorff). Sehr gespannt sein wird das Publikum auf „Gott“, das neue Schauspiel von Ferdinand von Schirach, das nach den Premieren in Düsseldorf und in Berlin am 20./21. November auf die Fürther Bühne kommt.
Für das Theater Hof ist die „Schaustelle“ nun fertig gestellt worden. Hier werden in der kommenden Saison aufgrund der Umbauarbeiten am Großen Haus alle Stücke gezeigt. Die Ausweichspielstätte wurde direkt vor dem Theatergebäude aufgebaut. Der Spielplan beschäftigt sich unter dem gewagt klingenden Motto „Tagediebe, Wellenreiter, Abenteurer“ mit dem Thema „Veränderung“. In der Schauspielsparte starten die Hofer unter der Leitidee „Land in Sicht“ mit Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ (Premiere am 10. Dezember). Weiter geht es mit moderner Dramatik: Maja Zades „status quo“ hat am 12. November im Studio Premiere. Darin geht es um einen Rollenwechsel der Geschlechter. Theater, Supermärkte und Immobilienbüros werden ausschließlich von Frauen geleitet, und ein junger Mann muss jetzt das „Sexhäschen“ spielen. Die Welt ist spiegelverkehrt und gibt so einen nachdenkenswerten Anlass für eine Komödie. Bereits zwei Tage später folgt in der Schaustelle die Tragikomödie „Kanzlist Krehler“ von Georg Kaiser, eine Trouvaille aus der ersten Jahrhunderthälfte, in der es um die Eskapaden eines Büromenschen geht, der sich plötzlich fragt, wofür man eigentlich lebt. Er kauft sich einen Globus und will in die Welt hinaus, stellt aber später fest, dass man auch in Freiheit alte Fesseln nicht so einfach ablegen kann.
Am Theater Schloss Maßbach war im September immer noch „Honig im Kopf“ angesagt, doch ab 2. Oktober geht es mit Willy Russells „Bildung für Rita“ weiter mit einem charmanten Stück, das durch Witz und glänzende Dialoge beeindruckt und ein wenig an „Pygmalion“ und „My Fair Lady“ erinnert. Es macht auf humorvolle Weise deutlich, wie wichtig es ist, Bildung Kultur erleben zu dürfen. Regie führt Rolf Heiermann. Ab 20. November lautet dann die Devise „Ab nach Paris!“. In dieser feinfühligen Komödie erweitert der französische Autor Samuel Benchetrit eine alltägliche Situation zu einer vielseitigen Geschichte über das Leben und die Liebe.
Das Staatstheater Nürnberg hat sich bezüglich seines Spielplanes auf eine Etappenstrategie festgelegt, anpassbar an die jeweilige Corona-Situation. Im Schauspielbereich werden z.B. Stücke angeboten, die auf distanziertes Erzähltheater angelegt sind, etwa das Kleist-Projekt „Das Erdbeben von Chili“ nach der bekannten Novelle, die eine gesellschaftliche Ausnahmesituation beschreibt und schon deswegen Aktualität beanspruchen kann (Premiere war am 18. September). Jan-Philipp Gloger, der das inszeniert, konnte mit Andreas Kriegenburg und René Pollesch zwei Stars des Gegenwartstheaters für die kommende Saison gewinnen. Auch die Uraufführung des mit Spannung erwarteten Stückes „20 Jahre großer Bruder“ von Boris Nikitin und der „Audiowalk“ nach Motiven von Franz Kafkas Schauspiel „Das Schloss“ sind bereits angelaufen und werden auch im Oktober weiter präsentiert.
Die „Antigone“ des Sophokles hat in der Inszenierung von Andreas Kriegenburg am 10. Oktober Premiere. Die Uraufführung eines Polleschwerkes unter dem originellen Titel „Take the Villa and Run“ am 30. Oktober wird sicherlich große Neugier zeitigen. Mit einem „Theaterparcours“ am 6. November wird das Schauspiel nach monatelanger Schließung sein Haus wieder öffnen und die Lust am Theater feiern.
Beim Theater der Stadt Schweinfurt gab es zum Monatsende September die Komödie „Das Abschiedsdinner“. Weiter geht es am 12. Oktober mit dem „Petit Prince“ Antoine de Saint-Exupérys in französischer Sprache, gleich anschließend präsentiert die Bühne Cipolla in Kooperation mit Theater Duisburg Figurentheater mit dem Titel „Der Untergang des Hauses Usher“ (13./14.). Der November bringt am 10. und 11. Strindbergs „Fräulein Julie“ auf die Schweinfurter Bühne, ein naturalistisches Trauerspiel, bei der man sich auf das Wiederkommen von Dominique Horwitz freuen darf. Die weibliche Hauptfigur in dieser Produktion des Renaissance Theaters Berlin spielt Judith Rosmair.
Das Rosenthal Theater Selb beginnt seine Saison mit musikalischen Schwerpunkten. Siehe unter der Sparte Musical.
Am Mainfrankentheater Würzburg gab es nach dem Schauspiel-Finale vor dem baustellenbedingten Verlassen des Großen Hauses noch ein nettes „Bye-Bye, Altes Haus“, doch jetzt geht es in der „Theaterfabrik Blaue Halle“ weiter. Ab 2. Oktober stehen Friedrich Dürrenmatts „Die Physiker“ mit jeweils zwei Vorstellungen pro Abend auf dem Programm. Tags drauf findet im Ratssaal des Rathauses gleich die zweite Premiere der Spielzeit statt: Theresia Walsers „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“. In dem recht komischen Stück geht es um die Weltsicht von Diktatorenfrauen.
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Musiktheater I: Oper
Das Landestheater Coburg hat zu Saisonbeginn lediglich die Wiederaufnahme der kleinformatigen Monooper „Das Tagebuch der Anne Franck“ im Programm (2./4. Oktober). Die verschobene Premiere der Barockoper „Alcina“ (von Georg Friedrich Händel) ist jetzt auf den 4. Dezember terminiert, doch am 26. November gibt es dazu schon eine Soiree als Vorgeschmack.
Im Stadttheater Fürth ist die erste Opernaufführung der neuen Saison, Richard Wagners „Der fliegende Holländer“, auf den 11. November terminiert. Beim Gastspiel des Meininger Staatstheaters inszeniert Kay Metzger, Philippe Bach hat die musikalische Leitung.
Am Theater Hof hat man sich für die Spielzeiteröffnung einen Theatercoup ausgedacht, der ein wenig zwischen den Sparten steht. Wie auch immer, Martyn Jaques, der Kopf der Kultband „Tiger Lillies“, hat seine Fassung von Wilhelm Hauffs Märchen „Das kalte Herz“ seit 26. September als Uraufführung auf die Bühne gebracht. Intendant Reinhardt Friese versprach dazu „Spektakel, sinnliches und berührendes Theater für alle Sinne mit Herz und Verstand“. Im Übrigen ist der Anfang der Spielzeit am Hofer Theater eher von den leichteren Genres Operette und Musical geprägt.
Im Staatstheater Nürnberg lässt sich bei der Saisonpremiere gut Abstand halten, denn mit Claudio Monteverdis „Orfeo“ steht ab 2. Oktober eine Oper des Frühbarocks auf dem Programm, die man auch mit kleinerer Besetzung realisieren kann. GMD Joana Mallwitz hat mit dem Komponisten Frank Löhr sogar eine eigene Orchesterfassung erstellt, die historische Instrumente und modernen Orchesterklang versöhnt. Auch das zweite Opernprojekt bezieht sich auf den Barock und profitiert damit von dem Umstand, dass sich Abstandsregeln in einem kleineren Ensemble leichter einhalten lassen. Antonio Vivaldis „Bajazet“ soll am 7. November in der Inszenierung Nina Russis und unter der musikalischen Leitung des Barockexperten Wolfgang Katschner auf die Bühne kommen. An Großformatiges will man sich anschließend wagen, plant jedoch mit Vorsicht, will heißen: zweigleisig. Giuseppe Verdis „Trovatore“ in der Inszenierung Peter Konwitschnys heißt das ersehnte Ziel, doch wenn das nicht möglich sein sollte, hält man eine kleinformatigere Alternative in Reserve. Lust auf Musiktheater wird eine Operngala machen, die am 11. Oktober unter dem Motto „Wieder da!“ von den Mitgliedern des Ensembles gestaltet wird.
Das Theater der Stadt Schweinfurt bietet ab Ende Oktober wieder Oper, wobei „Giulio Cesare in Egitto“ von Georg Friedrich Händel ausfällt bzw. verschoben wird, dann kommt von Giuseppe Verdi die „Traviata“ gleich vierfach (28.-02.11.).
Das Rosenthal Theater Selb übernimmt am 15. Oktober die Produktion „The Cold Heart“ des Hofer Stadttheaters (s.o.).
Am Mainfrankentheater Würzburg gab es zum sanierungsbedingten Abschied vom alten Haus noch „Oper unplugged“. Aber jetzt geht es in der Theaterfabrik Blaue Halle weiter mit Georg Friedrich Händels „Garten der Lüste“. Die Barockoper trägt im Untertitel die Ankündigung „Wie Rinaldo der Zauberin Armida beinahe erliegt“. Dieses Pasticcio basiert auf Händels bekannter Oper „Rinaldo“ und führt in die Zeit des ersten Kreuzzugs zurück. GMD Enrico Calesso dirigiert, die Regie führt Andreas Wiedermann.
Musiktheater II: Operette und Musical
Das Landestheater Coburg hat noch nicht entschieden, ob im Operettenbereich sein Klassiker, nämlich die „Fledermaus“ von Johann Strauß, im Programm bleibt. Gleiches gilt für das Musical-Genre mit Peter Shams und Brad Carrolls „Otello darf nicht platzen“. Das erste Premierenprojekt trägt die Überschrift „Globe Songs Episode“ und wurde am 26. September enthüllt. Was Rudolf Hild und Matthias Straub unter dem Motto „Here weg go, rockin’ all over the world“ auf die Coburger Bühne bringen, ist zwar kein Musical im engeren Sinne, aber doch eine musikalische Welt- und Zeitreise, realisiert von sieben Schauspielern und einer gleichfalls siebenköpfigen Band. Weitere Vorstellungen am 13./14./25. und 31. Oktober.
Am Stadttheater Fürth wird dem Musical wie immer eine starke Stellung eingeräumt. In der gesamten zweiten Oktoberhälfte steht die Eigenproduktion „Swing Street“ auf dem Programm. Ewald Arenz und Thilo Wolf, in bester Erinnerung als Urheber von „Petticoat und Schickedanz“, haben in ihrem neuen Fürther Musical die Musik der 30er Jahre mit der Gegenwart verflochten – und natürlich steht New Yorks Lebensgefühl im Mittelpunkt. Operette gibt’s erst im Januar.
Das Stadttheater Hof wird seinem guten Ruf in der Musical-Szene natürlich wieder gerecht und präsentiert im Dezember mit „Chicago“ ein Musical von John Kander. Die Operette wartet bereits ab 30. Oktober mit „Wiener Blut“ von Johann Strauß (Sohn) auf, einem Liebesreigen im Dreivierteltakt, den der Komponist im hohen Alter zusammenstellte. Die in Hof gezeigte Version für Kammerorchester stammt von Michael Rot.
Im Staatstheater Nürnberg sind einstweilen keine Musical- und Operettenproduktionen vorgesehen, doch bei der Operngala am 11. Oktober darf man sich auch auf Perlen aus diesem Repertoirebereich freuen.
Am Stadttheater Schweinfurt geht Corona-bedingt zwiefach an einem Tag der Vorhang hoch. Zunächst kommt die leichtere Muse mit dem „Wiener Blut“ von Johann Strauß zu ihrem Recht (19.10., 14.30 und 19.30 Uhr). Auf das Familienmusical nach Hans Christian Andersen „Die Schneekönigin“ muss man noch bis Anfang Dezember warten.
Das Rosenthal Theater Selb präsentiert zum Saisonauftakt „Musicals in Concert“ mit berühmten Hits. Die „Rainbow Band“ unter der Leitung von Peter Wölke spielt dazu am 2. Oktober auf.
Das Mainfrankentheater Würzburg präsentiert ab 22. November eine „Kabarettoper“ aus den 30er Jahren, die man getrost im Operetten/Musical-Bereich verorten darf: „Rufen sie Herrn Plim“ von Mischa Spoliansky, eine temporeiche Parodie auf die bunte Welt der seinerzeit aus dem Boden schießenden Warenhäuser.
Ballett und Tanztheater
Am Coburger Landestheater könnte der Titel des dreiteiligen Ballettabends, der ab 21. Oktober zu sehen ist, kaum aktueller lauten: „Social Dis-Dancing“. Wubkje Kuindersma, Tara Yipp und Mark McClain haben sich zur Musik von Roland Fister, J.S. Bach, Philipp Glass u.a. das zurzeit Mögliche ausgedacht, und man darf gespannt sein auf ihre Ideen und Performances. Die bereits eingeführte Choreographie zu „Der Glöckner von Notre-Dame“ soll wieder aufgenommen werden, doch bezüglich November ist noch nichts bekannt.
Das Stadttheater Fürth setzt seine beeindruckende Serie von Tanztheater- und Ballettkreationen auch in dieser Saison fort und hat bereits am 22. September mit der Choreographie „Black Swan“ des Israel Ballett aus Tel Aviv angefangen. Weiter geht es am 5. November mit „The Tap Pack“ aus Australien. Das Tanzspektakel wird als „The All-Singing, All-Swinging, All-Dancing Comedy Show“ angekündigt. Das kann ja heiter werden!
Am Theater Hof bringt die Ballettcompagnie eine Märchen-Choreographie über Wilhelm Hauffs „Der kleine Muck“ heraus. Das neue Kinderballett von Torsten Händler, eine Uraufführung (!), darf als leicht verfrühtes Weihnachtsstück gelten.
Am Staatstheater Nürnberg hat Ballettdirektor Goyo Montero am 26. September im Rahmen eines öffentlichen Trainings die bewährten und die neuen Compagniemitglieder vorgestellt und choreographische Ausschnitte aus den geplanten Produktionen gezeigt. Darunter befindet sich das Stück „Über den Wolf“ nach Sergej Prokofjews ikonischem Werk, das von Goyo Montero choreographiert wird und am 7. Oktober Premiere hat. Die geplante Balletttrilogie, die neben einer Arbeit des Nürnberger Ballettchefs auch eine Choreographie des hoch geschätzten Gastes Ohad Naharin vorsah, ist noch nicht endgültig terminiert..
Das Stadttheater Schweinfurt lässt sein Tanztheater-Publikum noch bis Ende November schmoren, doch dann geht es schwungvoll in die Ballettsaison mit dem Bayerischen Junior Ballett München. Vom 23. bis zum 26. November wird ein Beethoven-Orff-Programm geboten, die künstlerische Leitung hat Ivan Liska.
Am Mainfrankentheater Würzburg heißt es ab 30. Oktober in der Theaterfabrik Blaue Halle „So nah und doch so fern“. Das ist der Titel einer Tanzcollage von Dominique Dumais, die das Thema „Berühren“ fokussiert, also auf ganz essentielle derzeitige Einschränkungen eingeht.
Blick nach Thüringen
Am Theater Erfurt geht es seit 20 September „Drunter und drüber“, denn so betitelt sich ein „Musikalischer Abend in 10 Zimmern“, der auf die Zeit des so genannten „Lockdowns“ ironisch zurückblickt. Am 17. Oktober geht der Vorhang für Mozarts Singspiel „Der Schauspieldirektor“ hoch. Den Ballettabend „Wir“ gibt es am 14. November, und eine Woche später heißt es „Alcinas Insel“, wenn es rund um Händels berühmte Oper gehen wird.
Das Staatstheater Meiningen bringt ab 1. Oktober Konstantin Küsperts „Sklaven leben“ auf die Bühne. In dieser Collage geht es der Tatsache auf den Grund, dass heute noch immer viele Millionen im Zustand der Sklaverei dahinvegetieren. Thornton Wilders Klassiker „Wir sind noch einmal davongekommen“ hat am 9. Oktober Premiere. Schon damals, in dieser 1941 geschriebenen Komödie, ging es darum, globalen Katastrophen zu entgehen.
Im Deutschen Nationaltheater Weimar ging es mit einer Uraufführung in die neue Saison: „Sensemann & Söhne“ heißt die Stückentwicklung, die am 26. September Premiere hatte. Ab 3. Oktober folgt das Musical „Cabaret“ von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb. Das Schauspiel „Hoffnung – Schiller Synthesized“ wird ab 17. Oktober auf die Bühne des Nationaltheaters gebracht. Am 13. November ist die Premiere einer Collage über den Tod unter dem Titel „Black Bird“ zu sehen, am 24. kommt das Schauspiel „Die Verwandlung“ nach Franz Kafka ins Programm.