Von der Hochschulausbildung in den praktischen Theateralltag, kein leichter Schritt für die Studierenden. Um die jungen Sängerinnen und Sänger fachgerecht auf diese Herausforderung sowie den künstlerischen Alltag vorzubereiten, bietet die Hochschule für Musik Würzburg das Konzept der Opernschule an. Die Dozentinnen und Dozenten, die selbst aktiv im Berufsleben stehen, geben ihre praktischen Erfahrungen direkt an die jungen Leute weiter. So können diese sich am hochschuleigenen Theater, unter anderem parallel auch in den Bereichen Improvisation, Schauspiel, Sprecherziehung, Musicalgesang oder auch Tanz erproben. So werden jene auch auf die jeweilige Opernproduktion vorbereitet. Jedes Semester steht eine Opernproduktion, die aus ganz unterschiedlichen Epochen und Bereichen stammen kann, auf dem Programm. Ein enger Austausch besteht zudem zum Mainfrankentheater.
Aktuelles Semesterprojekt ist die Barockoper „Semele“ von Georg Friedrich Händel. An vier Abenden im Juni (14., 15., 17. und 18. Juni, Beginn jeweils 19 Uhr) wird das Werk im Theater Bibrastraße (Ebracher Gasse 1, Würzburg) aufgeführt.
Händels Werk aus dem Jahr 1744, Originaltitel „The Story of Semele“ (HWV 58), wurde im Theatre Royal in Covent Garden uraufgeführt. Als literarische Vorlage dienten dem Komponisten beziehungsweise seinem Librettisten William Congreve Ovids „Metamorphosen“. Genau genommen, so heißt es in der Pressemeldung der Hochschule, ist „Semele“ keine Oper, sondern ein szenisches Oratorium. Der Komponist selbst hatte sein Werk derart bezeichnet. Der Inhalt ist nicht biblisch, sondern schildert eine Geschichte aus der griechischen Mythologie. Für die jungen Sängerinnen und Sänger bietet das konzertant angelegte Oratorium reizvolle Partien, gleichzeitig kommt auch der Kammerchor der Hochschule zum Einsatz. Das Oratorium wird in der Originalsprache Englisch, mit deutschen Untertiteln aufgeführt.
Professorin Katharina Thoma, Leiterin der Opernschule, inszeniert die Vorlage, erkundet, unter anderem „die Parallelen zwischen Ruhm / Unsterblichkeit und medialer Aufmerksamkeit, zwischen Schein und Sein früher und heute, zwischen göttlichen Sphären, die über unsere Realität hinausgehen, und der virtuellen Welt“. Die Ausstattung übernimmt Devin McDonough, die Videos Torsten Repper. Es spielt das Barockorchester für Historische Instrumente (BaHi), unter der Leitung von Professor Andreas Hotz, dem musikalischen Leiter der Opernschule. Es formt den passenden instrumentalen Kontext. Nähere Informationen gibt es unter www.hfm-wuerzburg.de/kalender.