Nach dem großen Erfolg der letztjährigen Inszenierung von Georges Bizets „Carmen“ wenden sich die Erfurter Domstufen-Festspiele heuer den Gattungen Musical und Kinderoper zu. Ab 9. August und bis zum 1. September wird Gisle Kverndokks Musical nach dem Stoff von Umberto Ecos „Der Name der Rose“ als Uraufführung dargeboten. Der 1980 erschienene Roman, ein Welterfolg, wurde durch die Verfilmung von 1986 noch bekannter, worauf eine ganze Welle weiterer davon inspirierter Historienromane und –filme folgte. Dem norwegischen Autorenduo Wilk/Kverndokk ist es bereits 2008 mit einem Musical gelungen, ein für die Domstufen maßgeschneidertes Werk zum Erfolg zu führen.
Die im 14. Jahrhundert angesiedelte Handlung erzählt von dem Franziskanermönch William von Baskerville, der in heikler Mission in eine abgelegene italienische Abtei gelangt, wo sich rätselhafte Todesfälle ereignen. Bei seinen Ermittlungen kommt er einem großen Geheimnis auf die Spur, das der Bibliothekar des Klosters mit allen Mitteln zu verbergen versucht. William wird von dem Novizen Adson begleitet, der einerseits Abgründe menschlicher Verblendung kennenlernt, zugleich aber auch durch sein erstes Liebeserlebnis vor eine schwere Entscheidung gestellt wird.
Ab 17. August folgt das diesjährige Werk für die Kleinen im Rahmen der „Domino-Domstufen-Festspiele“, die Kinderoper „Petterson und Findus und der Hahn im Korb“ von Niclas Ramdohr. In einer abwechslungsreichen Opernbearbeitung erweisen die Autoren dem samtpfötigen Kater alle Ehre. Niclas Ramdohrs Musik belässt dem Text, den Holger Pototzki in ein stimmiges und temporeiches Libretto gefasst hat, seine Sprachverständlichkeit. Den Spaß verlieren sie dabei nie aus den Augen, sodass die Zuhörer, Kinder wie Erwachsene, vom ersten Takt an in den Bann des Stückes gezogen werden.
Dessen Inhalt ist rasch erzählt: Seit Petterson den Hahn Caruso vor dem Kochtopf des Nachbarn gerettet hat, bleibt dem Kater keine ruhige Minute mehr, denn Caruso kräht ohne Unterlass in den höchsten Tönen, um seinen Hühnern zu imponieren. Das wird auch Petterson allmählich zu viel. Da fasst Findus einen arglistigen Plan, der zwar wieder Ruhe bringt, aber auch die Erkenntnis, dass es sich mit einer Lüge gar nicht gut lebt. Wie kann das Problem Caruso bloß zu aller Zufriedenheit gelöst werden? Wer’s wissen will, fahre bis spätestens 31. August nach Erfurt!