Eine hochkarätige Künstlerschaft und einmalige Programme – das ist das Erfolgsrezept der KunstKlang-Saison 2022/23 in Feuchtwangen, die am 11. Dezember ihren Auftakt mit einem dem Weihnachtskreis gewidmeten Konzert findet und sich dann über die ganze erste Jahreshälfte 2023 erstreckt. Seit 2014 ist die Sopranistin Christiane Karg künstlerische Leiterin der von ihr initiierten und konzipierten Konzert in der Festspielstadt. Feuchtwangen kann insofern von den weitreichenden Verbindungen einer renommierten Künstlerin profitieren.
Das Weihnachtskonzert in der Feuchtwangener Stiftskirche ist naheliegenderweise mit „Fröhliche Weihnacht’ überall“ überschrieben. Aber wer nun denkt, die Zuhörerschaft erwarte ein nettes volkstümliches Potpourri mit eher unterhaltendem Charakter, sieht sich getäuscht. Christiane Karg, die diesen Abend zusammen mit ihrem Klavierbegleiter Gerold Huber gestaltet, hat im Laufe ihrer Karriere herausgefunden, dass die Gattung des Kunstliedes im Kontext mit Weihnachten in der gängigen Betrachtung und Darbietung von weihnachtlicher Musik wenig Beachtung findet. Beim Feuchtwangener Konzert ist ihre Wahl auf Kunstlieder gefallen, die einerseits die Geburt Christi thematisieren, andererseits aber zu den eher selten zu Gehör gebrachten Werken zählen.
Auch im zweiten Konzert steht die künstlerische Leiterin selbst als Solistin im Mittelpunkt. Es wird, wie es schon Tradition, ist am Valentinstag stattfinden und vereint unter dem Titel „Wir sind durch Not und Freude gegangen Hand in Hand“ Werke von Claude Debussy, Ottorino Respighi und Richard Strauss. Termin ist am 14. Februar in der Stadthalle Kasten.
Mit seinen „Vier letzten Liedern“ schaut Richard Strauss am Ende seines Lebens zurück auf eine Welt, die nach zwei Weltkriegen eine andere geworden ist. Das Werk, eine Art persönliches Requiem, war ursprünglich nicht als Zyklus gedacht und ergreift mit seiner Klangfülle und Poesie. Eigentlich ist man an die Fassung für Singstimme und Orchester gewöhnt, doch Christiane Karg wird sich von Anneleen Lenaerts begleiten lassen, der Soloharfenistin der Wiener Philharmoniker.
Am 30. März widmen sich im dritten Konzert von KunstKlang der Klarinettist David Orlowsky und der Lautenist David Bergmüller unter der Überschrift „Alter Ego“ der englischen Renaissance-Musik. Eigentlich gehören die Instrumente der beiden Solisten unterschiedlichen Epochen an, doch hier begegnen sich ein Fachmann für die Alte Musik und ein gefragtes Trio-Mitglied einer in verschiedenen Stilen und Epochen wirkenden Formation, um Werke von John Dowland, Henry Purcell und Thomas Preston darzustellen. Das Moderne in alten Kompositionen finden, sich von den großen Vorbildern inspirieren zu lassen, so lautet die Devise. Ort ist ebenfalls die Stadthalle Kasten.
Das Finale von KunstKlang, ein großes Konzert unter dem Motto „Wie des Abends schöne Röte – Johannes Brahms total“, findet am 26. Juli im Kreuzgang statt. Brahms hat sein ganzes Leben lang Lieder vertont, und die Liebeslieder-Walzer gehören seit jeher zu den besonders populär gewordenen Beiträgen zu dieser Gattung, sind sie doch ebenso von Wien wie von der Rhein-Romantik inspiriert. Für die Interpretation dieser musikalischen Edelsteine hat Christine Karg ein Vokalquartett zusammengestellt, das aus ihr selbst, Patricia Nolz (Mezzosopran), Benjamin Bruns (Tenor) und Michael Nagy (Bass) besteht. Begleitet wird das Ensemble von Susanna Klovsky und Louis Lortie am Klavier.