
Die kommende Arbeitsphase des Bayerischen Landesjugendorchesters (BLJO) erstreckt sich über Silvester/Neujahr und sieht vom Programm her ähnlich anspruchsvoll aus, wie man es von vergangenen Projekten her kennt. Längst ist das ambitionierte Orchester über die zentralen Werke von Klassik und Romantik hinaus weiter zu den schwierigen Partituren eines Richard Strauss oder zur frühmodernen Symphonik eines Dimitrij Schostakowitsch weitergezogen.
Von Strauss hat man sich aus den Orchesterliedern die Titel „Das Rosenband“, „Freundliche Vision“, „Ich woll’ ein Sträußlein binden“, „Muttertändelei“, „Wiegenlied“ und „Morgen!“ ausgesucht. Die vokalen Partien übernimmt mit Lydia Teuscher eine Sopranistin, die als sehr erfahren auf dem Gebiet der Gattung Orchesterlied gilt. Für den Klangkörper unter seinem Leiter Joseph Bastian stellt gerade die Begleitung von Gesang auf dem Podium – nicht im theatralen Orchestergraben – eine besondere Herausforderung dar.
Auch das zweite Werk der Arbeitsphase inklusive der darauf folgenden Aufführungen ist mit hohen Ansprüchen verbunden, handelt es sich doch um die achte Symphonie op. 65 Schostakowitschs. Dieses Werk gehöret mit den Symphonien Nr. 7 und 9 zu den so genannten „Kriegssymphonien“ und ist 1943 entstanden. Sie soll nach vorherrschender Meinung bzw. Interpretation „das Grauen des Krieges“ in Töne fassen – und besitzt damit eine erschreckende Aktualität.
Die dicht gedrängten Termine der nach der Weikersheimer Arbeitsphase folgenden Konzertauftritte des BLJO führen nach München, in die Oberpfalz, nach Mittelfranken und auch nach Oberfranken. Beginn ist am 3. Januar in der schönen Weikersheimer Tauberphilharmonie, anderntags geht es nach Sulzbach-Rosenberg in die Krötenseeschule. Am 5. Januar steht der Besuch Bambergs an, wo der Joseph-Keilberth-Saal der jungen Musikerschaft beste akustische Voraussetzungen bieten wird.
Weiter geht’s am nächsten Tag, also an Epiphanias, nach Weiden, wo die nach Max Reger – dem berühmten Sohn der Stadt – benannte Halle der Aufführungsort für das Landesjugendorchester sein wird. Am 8. Januar findet das Finale in Münchens mittlerweile gut eingeführter und sehr beliebter Isarphilharmonie statt. Ein ehrenvoller Abschluss an prominentem Ort, den sich das Orchester nach den intensiven Probentagen redlich verdient hat!