Mit zwei Uraufführungskonzerten starten die Komponistinnentage 2024 in Fürth. Sirka Schwartz-Uppendieck, die Fürther Kirchenmusikdirektorin, stellt neue Werke vor, deren Zustandekommen maßgeblich der Beschäftigung mit jüdischer Tradition zu verdanken ist.
„Wer weiß zum Beispiel, dass bis 1938 in deutschen Synagogen eine weltweit einzigartige Orgellandschaft existierte?“ Der NS-Terror brachte diese Klänge zum Verstummen. Was nun bleibt ist die Erinnerung.“
Die in Bamberg geborene Komponistin Dorothea Hofmann, die als Professorin an der Musikhochschule München lehrt und seit 2010 mit Sirka Schwartz-Uppendieck zusammenarbeitet, hat für sie einen siebenteiligen Orgel-Zyklus komponiert: „Menora“, so benannt nach dem „Siebenarmigen Leuchter“, einem der wichtigsten religiösen Symbole des Judentums. Die Uraufführung findet am 24. Februar um 18 Uhr in der Fürther Paulskirche statt. Als Einschnitte zwischen den Sätzen erklingen Lieder der deutsch-jüdischen Komponistin Ilse Weber, die 1944 ermordet wurde; ihr Nachlass überdauerte in einem Versteck.
Genau am Tag des jüdischen Purim-Festes, das an die Errettung des jüdischen Volkes aus drohender Gefahr in der persischen Diaspora erinnert, ist dann die Uraufführung eines musikalischen Live-Hörspiels zu erleben: Am 23. März um 18 Uhr wird in der Auferstehungskirche Fürth die biblische Geschichte von Esther neu erzählt, im Werk „Die schwarze Feder“ der südkoreanischen Komponistin Yulim Kim. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Sirka Schwartz-Uppendieck.
Das gesamte Programm der Komponistinnentage findet man online unter www.sirka-schwartz-uppendieck.de.