Seit 40 Jahren schon sind Gaby und Wolfgang Heyder inzwischen im Konzertveranstalter-Bereich tätig. Hervorgehoben haben die beiden und der Veranstaltungsservice Bamberg (VSB) sich immer wieder damit, dass sie wahrhafte Perlen an Veranstaltungslokalitäten verschiedenster Größen aus dem Ärmel gezaubert haben. Einer der größten Coups gelang den beiden vor 20 Jahren: Damals begann die Kooperation mit der HUK Coburg und damit auch die Festivalreihe auf dem Coburger Schlossplatz. Ein Event, dass aus den Veranstaltungskalendern der Anhänger und auch zahlreicher Bands und Managements nicht mehr wegzudenken ist. Aber 2024 bekommt das Festival quasi Zuwachs: Die liebevoll hergerichtete Industriebrache der Kulturfabrik Cortendorf am Rande Coburgs wird erstmals die HUK Open Air-Reihe erweitern.
Mit einem Fassungsvermögen von anfangs 4500 Menschen – das Gelände wäre funktional für bis zu 6000 Leuten geeignet – will der VSB sich an die Location herantasten. Wie es die Macher seit jeher bei den meisten Veranstaltungsorten getan haben. Die ersten vier Veranstaltungen präsentierten die Macher bei der Kick-Off-Veranstaltung der Kulturfabrik. Im Beisein von Vertretern der HUK Coburg und der Stadtverwaltung stellten sich die Heyders und Eigentümer Hans-Peter Langsch der lokalen Presse. Und hatten Überraschungen parat. Mit Multitalent Jan Delay (15. Juni) und dem österreichischen Exportschlager Wanda (12. Juni) präsentiert der VSB zwei Künstler, die man bislang noch nie im Portfolio hatte. „Die Bühnengröße ist für Bands wie Wanda optimal“, so Wolfgang Heyder über die neugewonnene Location, die etwas kleiner als der Schlosshof ist, dafür einen ganz eigenen Charme hat. Weitere bestätigte Künstler sind Dauerbrennerin Nena (16. Juni) und die Mittelalterrocker von In Extremo (13. Juni). Weitere Veranstaltungen könnten folgen, angedacht ist zuallererst ein Abend mit Coburger Bands. Die haben nach langen und bangen Jahren in der Kulturfabrik auch eine neue Heimat gefunden. Inzwischen proben 25 Bands in den stilvoll restaurierten Gemäuern der Kulturfabrik, die zuletzt schon Stätte der Designtage war.
Noch nicht betroffen ist übrigens der Schlossplatz als Veranstaltungsstätte. Das Damoklesschwert der Renovierung des Landestheaters schwebt aktuell darüber. Klar ist, dass 2024 noch einmal das zauberhafte Ambiente als Spielstätte dienen kann. Es verdichten sich auch die Hinweise, dass es in zwei Jahren noch einmal eine HUK Open Air-Reihe dort geben wird, ehe die Baustelle Einzug halten wird. Und damit hätten Gaby und Wolfgang Heyder vorgesorgt: Mit der Kulturfabrik steht ein Alternativstandort zur Verfügung. Die Suche nach einer größeren Location – die haben die beiden immer im Auge. Und den gelben Versicherer weiterhin an ihrer Seite.