
Die internationale Gruppenausstellung NEW ORDER widmet sich im Herbst 2021 Fragen der Ordnung in ungewissen Zeiten. Geprägt von geopolitischen Umwälzungen, neuen kriegerischen Konflikten, Klimakrisen, Migrationsbewegungen und ganz aktuell auch den Auswirkungen einer Pandemie, hat sich das Weltgeschehen zu einer verunsicherten Gegenwart potenziert. Die vermeintliche Stabilität der globalen Ordnung wirkt wie aus dem Gleichgewicht. Insbesondere die globale Vernetzung und die entfesselte Mobilität von Daten, Waren und Menschen sind während der Pandemie krisenhaft ins Stocken geraten.
Der Begriff der Ordnung hat vor diesem Hintergrund neue Prominenz erlangt. In der öffentlichen Kommunikation über die Bewältigung von Krisen ist vermehrt von einer „Wiederherstellung“ oder „Aufrechterhaltung der Ordnung“ die Rede. Das Schaffen einer Ordnung gilt als Versuch, die Welt begreifbar und beherrschbar zu machen. Aber wovon ist eigentlich die Rede, wenn wir von Ordnung sprechen? Auf welcher historischen und theoretischen Grundlage wird der Begriff anwendbar, in welchen Zusammenhängen können wir ihn heute nutzen? Und eignet er sich in seiner Festlegung überhaupt, um eine permanent sich wandelnde Welt und tendenziell fluide Gegenwart zu erfassen, gar zu gestalten?
Die internationale Gruppenausstellung NEW ORDER geht diesen Fragen nach und untersucht den Begriff Ordnung auf seine gesellschaftlichen und ästhetischen Implikationen. Sie bringt Werke von Künstler*innen verschiedener Generationen zusammen, die sich mit unterschiedlichen Formen von Ordnung auseinandersetzen. Gezeigt werden Werke von (Auswahl): Hanne Darboven, Charlotte Eifler, Harun Farocki, Peter Halley, Barbara Herold, Jenny Holzer, Alicja Kwade, Sol LeWitt, Vera Molnar, Lia Perjovschi, Gabriel Rico, Richard Serra, Katja Strunz, Claudia de la Torre und Clemens von Wedemeyer.
Die Themen reichen von direkten Bezügen zu wissenschaftlichen und politischen Ordnungen über die kritische Befragung von Strukturen der Macht und Mechanismen der Überwachung bis hin zu Entwürfen eigener Ordnungen als Zukunftsszenarien.
Die Ausstellung „New Order. Über Kunst und Ordnung in ungewissen Zeiten“ läuft vom 18. September 2021 bis zum 9. Januar 2022 im Museum im Kulturspeicher, Oskar-Laredo-Platz 1, 97080 Würzburg. Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet man unter www.kulturspeicher.de.