Wer kennt sie nicht, die Boschs, Rembrandts, Vermeers, Bruegels und all die anderen großen Meister, die das Goldende Zeitalter der Niederlande so entscheidend mitgeprägt haben. Doch wie stand es um die Kunst in den Niederlanden um 1900, einer Zeit, in der gerade mit den meisten traditionellen Konventionen gebrochen wurde? Gibt es auch einen niederländischen Beitrag zur Kunst der Klassischen Moderne? Zweifellos kann man dies mit ja beantworten, allein ist das dem Publikum hierzulande noch viel zu wenig bekannt.
So gleicht diese Ausstellung auch einer Entdeckungsgreise, die einlädt, Gemälde von Isaac Israels, Jan Toorop, Dirk Nijland oder Willem Bastiaan Tholen sowie Skulpturen von Joseph Mendes da Costa und Lambertus Zijl und vielen weiteren ihrer Landsleute kennenzulernen. Die Bedeutung dieser Künstler und Kunstlandschaft darf nicht unterschätzt werden. So zählt niemand geringeres als Claude Monet den niederländischen Maler Johan Barthold Jongkind zu einem seiner großen Vorbilder. In der Folge wurden viele Künstler dazu animiert, selbst nach Holland zu reisen, um dort Motive und Inspiration für eigene Arbeiten zu finden, u.a. auch Max Liebermann.
Ermöglicht wurde die durch ihre Qualität und Vielfalt bestechende Exhibition durch eine Kooperation mit dem Groninger Museum. Dort befindet sich die Sammlung von Reurt Jan Veendorp (1905-1983), welche thematisch und stilistisch einen Querschnitt durch das Schaffen der niederländischen Moderne bietet – vom Realismus über den Pointillismus bis zur Neuen Sachlichkeit –, wie er repräsentativer nicht sein könnte.
Niederländische Moderne. Die Sammlung Veendorp aus Groningen, vom 19. März bis zum 26. Juni im Museum im Kulturspeicher Würzburg.
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Isaac Israels, Zwei Mädchen an der Lijnbaansgracht in Amsterdam, um 1894, Groninger Museum, Sammlung Veendorp, Foto © John Stoel