Am 12. November 2016 öffnete die „Kulturwerkstatt auf AEG“, die neue Einrichtung des Amtes für Kultur und Freizeit Nürnberg, ihre Pforten. In der Kulturwerkstatt sind auf 4.800 Quadratmetern Fläche neben dem Amt für Kultur und Freizeit, dem Kulturbüro Muggenhof, dem KinderKunstRaum und der Musikschule Nürnberg auch die Akademie für Schultheater und performative Bildung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie das Centro Español vertreten.
Im gleichen Atemzug konnte nach rund 80 Jahren dezentraler Organisation die Musikschule Nürnberg feierlich ihr neues Zuhause im Obergeschoss der Kulturwerkstatt beziehen. Das ist bemerkenswert, weil Nürnberg damit bislang zu einer der wenigen Großstädte ohne zentrale Musikschule gehörte. Es schien also an der Zeit, das zu ändern. Der Umzug freut alle Beteiligten deswegen sehr und erleichtert fortan vieles, denn ab sofort kann das Musizieren, der Austausch untereinander und die Verwaltung an einem Ort stattfinden.
Gestemmt wurde das längst überfällige Projekt durch das Bund-Länder-Städtebauförderprojekt „Stadtumbau West“, das Strukturprogramm Nürnberg/Fürth des Freistaats Bayern und mithilfe der finanziellen Unterstützung durch die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg. Letztere trug den Löwenanteil von 1,5 Mio. Euro bei.
Insgesamt stehen der Musikschule Auf AEG nun 950 Quadratmeter Gesamtfläche zur Verfügung. Davon sind 123 Quadratmeter Verwaltungsfläche, der Rest Lehrerzimmer sowie ein Aufenthaltsraum für die Schüler, der über einen Kicker, eine Lounge-Ecke und Küche verfügt. Außerdem gibt es 13 Übungsräume unterschiedlicher Größe und Ausstattung. So hat der Raum für musikalische Früherziehung zum Beispiel eine Fußbodenheizung und extra niedrige Möbel. Als Veranstaltungs- und Konzertsaal dient der große, 250 Quadratmeter umfassende Saal im Erdgeschoss, der über eine mobile Bühne verfügt und, wie alle anderen Räume auch, von allen Parteien der Kulturwerkstatt genutzt werden kann.
Auch für den Lärmschutz ist ausreichend gesorgt. Hier hat man sich nicht lumpen lassen und alle Räume akustisch vermessen, speziellen punktgelagerten Estrich verlegt und die neuen Betondecken mit zum Teil mehreren Unterdecken versehen. Kanten- und Tiefenabsorber in der Wandverkleidung sorgen für die Aufnahme des Schalls. Harte Materialien reflektieren wiederum die Schallwellen. Ein Mix aus beidem ist notwendig, um eine optimale Akustik herzustellen.
Durch die vielen Neuerungen wird es möglich, neben den Elementarfächern nahezu alle Instrumente des klassischen und populären Bereichs zu unterrichten. In der neuen Zentrale sollen alle Musizierenden zusammenkommen, egal ob zu einem der Ensemble oder den Spielkreisen, Orchestern, der Förderklasse oder dem „jungenChor nürnberg“ gehörend. Auch der Wettbewerb „Jugend musiziert“ hat fortan ein zu Hause. Treffpunkt ist künftig Auf AEG.
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KulturWerkstatt, Fassade, Foto © Stadt Nürnberg, Michaela Braun
Außenansicht, Foto © Peter Hautmann, Amt für Kultur und Freizeit Nürnberg