phantastischer erzähler und virtuoser fabulierer
jakob-wassermann-preis für urs widmer
veröffentlicht am 08.04.2014 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Ein Kuratorium, dem unter anderen Oberbürgermeister Thomas Jung und der Mahler-Biograph Jens Malte Fischer angehören, hat den Fürther Jakob-Wassermann-Literaturpreis 2014 Urs Widmer zuerkannt. Das Werk des Schweizer Schriftstellers, 1938 in Basel geboren, sei ein reicher Kosmos wechselnder Formen, fabelhafter Geschichten und existentieller Themen, heißt es in der Begründung der Jury. Krieg und Wahn, Macht und Ohnmacht, Grenzgänge zwischen Leben und Tod, Todesphantasien und Schöpfungsmythen, Damals und Jetzt habe darin Platz. Widmers Romane und Erzählungen, seine Hörspiele und Theaterstücke seien assoziativ komponiert, folgten oft der Traumlogik, muteten scheinbar federleicht und pointensicher geschrieben an, bis das Traurige komisch, das Schwere leicht wirke und Fakten vom Phantastischen beflügelt würden. Für seine kühnen Denkbilder, seine traumwandlerische Poesie, seinen rabenschwarzen Humor und seine subversive Zivilisationskritik erhalte Widmer bei einem öffentlichen Festakt am 18. Mai im Stadttheater Fürth den mit 10 000 Euro dotierten Wassermann-Preis, die höchste kulturelle Auszeichnung der Kleeblattstadt.
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