Ein opulentes Stück Musik ist es geworden, das 15. Album DES Schweizer mit dem Blues. Philipp Fankhauser singt von Pferden, Hunden, von Umständen. Von Dingen, die ihn bewegen und rühren. Er singt vom Leben und sitzt tief und fest im Sattel seines Lieblingsgenres. Und trotz aller Gesetztheit, Reife und dem Luxus einer exzellenten, ausgegorenen Produktion, schließt er das Album mit „Homeless“. Was er auch immer damit meinen mag? Denn das in den Malaco Studios, Jackson, Mississippi aufgenommene Album, klingt zunächst einmal sehr nach Ankunft und wenig nach Aufbruch. Blues, wie Blues in 2018 wohl klingen kann und muss. Fein, gelassen und satt instrumentiert, mit mehrstimmigem Background und sechsköpfigem Bläsersatz, brilliant im Klang und Zusammenspiel und mit einer auffälligen Zeit(lupe) im Rhythmus. «Das neue Album und das kommende Jahr 2018 sind also so etwas wie ein Startschuss zum Jahr eins meiner zweiten musikalischen Lebenshälfte», so Fankhausers sympathisches und ehrgeiziges Versprechen. Und das an einem Punkt, an dem an sich alles erreicht ist, was ein Schweizer Bluesmusiker erreichen kann, der mit dem mehrfachen Grammy-Produzenten Dennis Walker bei seinem aktuellsten Album gerade mal an seine alten US-Zeiten anknüpft: He‘ll be around! Und seine Fangemeinde wird es ihm danken, wenn er derartige Alben nun in entspannter Regelmäßigkeit nachreicht, mit rauchiger Stimme, souligem Gemüt und der Gitarre mit dem Blues.