Das Pianojazz-Festival des Jazzforum Bayreuth geht in die zweite Runde. Jetzt, wo die Lockerungen endlich deutlich spürbar sind, will das Jazzforum in die Vollen gehen. Vom 2. bis zum 5. Juni 2022 findet „Pijazzo“ erstmals unter „normalen“ Bedingungen statt. Fünf international renommierte Jazzacts stehen auf der Bühne in Steingraebers Hoftheater.
In der Haut von Kaspar Schlösser und seinen Mitstreitern möchte man nicht immer stecken. Der Vorsitzende des Jazzforum Bayreuth und seine Vorstandskollegen mitsamt vieler Helfer tüftelten während der
Coronapandemie immer wieder an plausibel darstellbaren Lösungen für die Bühne und das Publikum. Und sie fanden sie, zum Beispiel mit dem Pianojazz-Festival „Pijazzo“ im Mai 2021, als Corona omnipräsent war.
Ein Spiel mit dem Virus war die Vorbereitung des Festivals im letzten Jahr, im wahrsten Sinne des Wortes. Am Ende behielt das Jazzforum die Oberhand und das blutjunge Festival ging über die Bühne: Am zweiten geplanten Spieltag konnte das schmucke Hoftheater im Steingraeber-Konzerthaus für Pijazzo öffnen. Es war das erste Live-Konzert in der Region überhaupt nach Monaten des Lockdown. „Nach wochenlangem Zittern bis zur buchstäblich letzten Minute ist an dem Tag alles abgefallen. Bei uns, beim Publikum und bei den Künstlern. Es waren einfach alle total gelöst aufgrund der positiven Stimmung, nachdem alle vorher mehr oder minder eingesperrt waren“, so Schlösser rückblickend. Nach drei Tagen mit fünf Konzerten war klar: Das traumhafte Ambiente des Hoftheaters sollte nicht nur corona-bedingter Lückenfüller sein, sondern zu einem festen Programmpunkt in den Planungen des Vereins werden.
Gesagt, getan. Der Plan der Macher: In einer beschaulichen Stadt mit einer überschaubaren, feinen und vor allem weltoffenen Kulturszene ein Jazzfestival mit internationalem Flair zu installieren. „Die einzigartige Atmosphäre im Steingraeber Hoftheater war überwältigend – und machte Hunger auf mehr“, so Kaspar Schlösser. „Pijazzo wird deswegen ein jährliches Festival des Jazzforum werden – weil es Fans von Jazz und Klassik gleichermaßen begeistert und weil es beide Welten so reizvoll miteinander verbindet. Improvisation statt Beethoven, Barockkulisse statt Kellerbühne“, strahlt er.
Ein Plan, der aufgeht: An vier Tagen stehen auch in dieser Spielsaison fünf hochkarätige Akteure und Bands auf dem Plan. Mit einem zweifelsohne überragenden Highlight. Das für den 5. Juni gebuchte Emile
Parisien Sextett hat vorige Woche kurzfristig eine Umbesetzung seines Lineup bekanntgegeben. Mit Theo Croker steht nun auch einer der angesagtesten Trompeter weltweit auf der Bühne. Doch auch sonst muss
sich das Line-Up des Festivals nicht verstecken. Am 2. Juni machen Marialy Pacheco den Anfang, das Anke Helfrich Trio wartet tags darauf. Am dritten Festivaltag gibt es mit Johanna Summer (18.30 Uhr) und dem Binder Quartet (21 Uhr) gleich zwei Gigs zu bestaunen.