Die Bamberger Symphoniker bleiben ihrem Jahresthema „Seele“ weiterhin verbunden, nachdem der November am 30. mit dem gefragten Geiger Pinchas Zukerman, der ein Violinkonzert von Paul Ben-Haim spielte, ausgeklungen ist. Lahav Shani dirigierte dann Anton Bruckners wohl schönste Symphonie, nämlich die Nummer sieben in E-Dur. Welch schöne, wenngleich zufällige Reverenz an jüdische Exzellenzmusiker in diesen Zeiten! Am 6. Dezember wird es wieder sehr prominent, wenn Mitsuko Uchida nach Bamberg kommt und anschließend mit den Symphonikern nach München und Stuttgart weiterreist. Die Grande Dame des Klaviers spielt das 2. Klavierkonzert Beethovens, Jakub Hruša dirigiert abermals den „Sacre du printemps“ Strawinskys.
Eine Erstaufführung ist für den 16. Dezember vorgesehen. Patricia Kopatschinskaja wird Luca Francesconis Violinkonzert namens „Corpo elettrico“ spielen. Wer die Einstudierung verfolgen will, bekommt in der öffentlich moderierten Probe am 13. Dezember interessante Einblicke. Das Jahr klingt einmal mehr aus mit Beethovens „Neunter“, in der diesmal der Chor des Bayerischen Rundfunks mitwirkt. Es dirigiert Tarmo Peltokoski. Am 17. Januar sind Wiederholungen aus der letzten Saison angesagt: der Chefdirigent leitet die Aufführungen von Beethovens „Eroica“ und des „Heldenleben“ von Richard Strauss.
Auch die folgenden Termine sind Wiederholungen aus anderen Aboreihen gewidmet und sehen am 19. und 22. Januar Beethovens Fünfte und Siebte sowie den „Sacre“ vor. Lucas Sternath interpretiert am 19. unter Hrušas Leitung zudem das 5. Klavierkonzert Beethovens. Diese Konzerte sind gewissermaßen die Vorbereitung auf die prominenten Auftritte des Orchesters in der Kölner Philharmonie und in der Hamburger Elbphilharmonie Ende Januar.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg bietet mit insgesamt sieben Sinfoniekonzerten ein breit gefächertes Programm an und tritt sowohl in der Morizkirche als auch im neu errichteten Globe Coburg auf, denn das Opernhaus steht ja vor einer umfassenden Sanierung. Das zweite Sinfoniekonzert, wie immer mit einem Motto versehen, ist am 18. Dezember fällig. Dann lautet die Devise „Freche Provokationen“, und in der Tat haben Werke wie Dmitri Schostakowitschs neunte Symphonie oder Sergei Prokofiews erstes Violinkonzert provokatives Potenzial. Besonders gilt das wohl für die dreisätzige Suite „Powder Her Face“ von Thomas Adès. GMD Daniel Carter wird auch dieses Konzert dirigieren, Konradin Seitzer nimmt sich der Violinpartie an.
Im Neuen Jahr muss man nicht lange warten, denn bereits am 15. Januar ist das dritte Sinfoniekonzert fällig, das unter das ebenso knappe wie klare Motto „Mozart!“ gestellt ist. Von Heitor Villa-Lobos ist eine Sinfonietta „In memoriam Wolfgang Amadeus Mozart“ zu hören, anschließend werden Max Regers wunderbare Mozart-Variationen geboten, schlussendlich gibt es Mozart original mit dessen 40. Sinfonie g-moll KV 550.
Bei den Hofer Symphonikern bestimmen weiterhin „Schicksalsfragen“ die neue Konzertsaison, doch das 4. Symphoniekonzert gibt sich betont weihnachtlich, also weniger dramatisch aufgeladen. Weihnachtliches von Humperdinck und Rimsky-Korsakow sowie ein Klavierkonzert von Hans Gál (Solistin: Sarah Beth Briggs) werden von Enrico Delamboye dirigiert. Am 19. Januar geht es im 5. Konzert um „Reiselust“, und da dürfen die „Hebriden“ von Mendelssohn kaum fehlen, auch wenn es dort eher unwirtlich ist. Da geht es in London schon etwas gemütlicher zu, was auch Joseph Haydn wusste. Er ließ sich auf seinen Reisen in die englische Metropole 1795 zu seiner 104. Symphonie D-Dur inspirieren, die seither als die „Londoner“ gilt. Jonian Ilias Kadesha interpretiert außerdem das 5. Violinkonzert Mozarts, Martin Rajna dirigiert. Beide Konzerte finden wie üblich im Festsaal der Freiheitshalle Hof statt.
Die Nürnberger Symphoniker sind in die zweite Saison mit ihrem neuen Chefdirigenten Jonathan Darlington gegangen und bleiben bei ihrem treffenden Spielzeitmotto: „Mit Schwung und Temperament“. Dazu passt auch der Titel des achten Symphoniekonzertes am 5./6. Januar: „Tanz mit deinem Darling 2.0“. Die Anspielung auf den Namen des Chefdirigenten ist da nicht zu überhören. Werke von Tschaikowsky, Navarro, Waldteufel und Rodgers werden geboten, mit dabei ist auch die Königin der Klarinette, Sharon Kam.
„Ritter, Rhythmus und Romantik“ ist das folgende Konzert am 14. Januar überschrieben, und wieder ist die Klarinette beteiligt, diesmal gespielt von Sebastian Manz. Werke von Schubert, Lindbaerg und Sibelius werden vom Chefdirigenten geleitet.
Zwischendurch gibt es im Musiksaal der Kongresshalle einen Ausflug in die Welt des Stummfilms. Am 19./21. Januar begleitet das Orchester Robert Israels „Girl Shy“. Ende Januar lautet die Devise „Das pralle Leben“, was angesichts des Auftritts von Tänzerinnen des Bundesjugendballetts viel Bewegung erwarten lässt. Erina Yashima dirigiert Werke von Richard Strauss und Edward Elgar. Termin: 27. Januar in der Meistersingerhalle.
Die Philharmonischen Konzerte des Staatstheaters Nürnberg stehen seit Oktober 2023 unter dem Leitgedanken „Bereite dich zu leben!“ und schaffen Querverbindungen zu den Kernaussagen der wichtigsten Opernproduktionen. Nach der Nummer zwei der Philharmonischen Konzerte, das unter dem Motto „Mit Pauken und Trompeten“ stand, ist erst einmal Pause angesagt, bevor es am 9. Februar weitergeht unter der bedrohlichen Ankündigung „Himmel und Hölle“.
Zwischendurch sind jedoch Sonderkonzerte im Programm, beginnend mit den Neujahrskonzerten unter der Leitung von GMD Roland Böer. Vom 3.- 6. Januar unternimmt die Staatsphilharmonie eine Entdeckungsreise durch alle vier Jahreszeiten. In Alexander Glasunows Ballettmusik „Les saisons“ sowie in Giuseppe Verdis „Les quatre saisons“ aus den „Vêpres siciliennes“ tanzen nicht nur Faune und Satyre, sondern auch Vögel, Kornblumen und sogar Hagel und Schnee zu Walzer, Polka und Tarantella über die Bühne des Opernhauses.
Im Weihnachts-Kinderkonzert am 28. Dezember geht es um ETA Hoffmanns unsterblichen „Nussknacker“, natürlich mit der Musik Peter Tschaikowskys. Ein „Exkursionskonzert“ konfrontiert das neugierige Publikum am 26. Januar mit Joseph Haydns berühmter Sinfonie Nr. 94, die „Mit dem Paukenschlag“. Generalmusikdirektor Roland Böer unternimmt mit der Staatsphilharmonie Nürnberg und der Zuhörerschaft eine spannende und unterhaltsame Reise ins Innere des Meisterwerks. Auch langjährige Konzertgänger können da noch manche überraschenden Erkenntnisse gewinnen.
Beim Stadttheater Ansbach gastieren am 15. Dezember die Nürnberger Symphoniker mit dem Windsbacher Knabenchor für ein gemeinsames Weihnachtskonzert. Am 27. Januar spielt im Onoldiasaal das Ansbacher Kammerorchester Werke von Mozart, Lebrun und Schubert.
Im Stadttheater Fürth präsentieren die Jungen Fürther Streichhölzer am 10. Dezember ihr Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen mit Werken Tschaikowskys und Griegs. Christel Opp und Bernd Müller stehen am Dirigentenpult. Das Neujahrskonzert wird am 6./7. Januar von den Stuttgarter Philharmonikern gestaltet. Solistin ist Ana Durlovski (Sopran), es dirigiert Conrad van Alphen. Das Württembergische Kammerorchester gastiert am 13. Januar in Fürth und bringt Noten von Schumann, Mendelssohn, Bottesini u.a. mit. Dirigent: Zohar Lerner. Ein weiteres Sinfoniekonzert steht am 21. Januar auf dem Programm: die Jenaer Philharmoniker kommen mit der prominenten Geigerin Mirjam Contzen nach Fürth. Simon Gaudenz dirigiert, Contzen spielt Mendelssohns Violinkonzert.
Im Stadttheater Schweinfurt gastiert das Gürzenich Kammerorchester am 23. Dezember mit einem typischen Weihnachtsprogramm, also barocken Werken vor allem von Vivaldi, Corelli, Händel und Bach. Solist ist der Trompeter Simon de Klein, die Leitung obliegt Torsten Janicke. Aufführungsort ist das Theater im Gemeindehaus. Dort findet auch das Neujahrskonzert statt, gestaltet vom Sorbischen National-Ensemble Bautzen.
Die TauberPhilharmonie in Weikersheim wünscht am 16. Dezember “Merry Christmas“ mit großem Orchester und Jazz-Quartett. Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz bietet „Nussknacker“ à la Duke Ellington, Gershwins „Rhapsody in Blue“ und internationale Weihnachts-Hits. Das neue Jahr beginnt mit einem Auftritt des Bayerischen Landesjugendorchesters am 2. Januar. Vitali Alekseenok dirigiert Werke von Hindemith und Mahler, Brittens Violinkonzert wird von Alexandra Tirsu interpretiert. Zwei interessante kleinere Besetzungen mit dem „Vision Quartet“ (am 19. Januar) und mit dem Klarinettisten Jonathan Leibowitz (27. Januar) sollen hier ebenfalls erwähnt werden.
Das Philharmonische Orchester Würzburg beginnt seine Serie von sechs Sinfoniekonzerten am 19./20. Oktober mit einem Programm, das Großwerken von Johannes Brahms und Sergej Rachmaninow gewidmet ist. Brahms hatte seine Idee für ein Konzert mit der Besetzung Violine und Violoncello selbst als „Dummheit“ bezeichnet, ist es doch eine ausgefallene Kombination. Dem Doppelkonzert a-moll op.102 folgt die 2. Sinfonie e-moll op.27 Rachmaninows. Derselbe Komponist ist am 9./10. November angesagt, diesmal mit dem berühmten Klavierkonzert Nr. 2 c-moll op.18. Dem folgt die „Musik zu burlesken Szenen in vier Bildern“ mit dem Titel Petruschka von Igor Strawinsky. Das dritte Sinfoniekonzert findet erst im Neuen Jahr statt. Allerdings gibt es Mitte Dezember traditionsgemäß wieder Weihnachtskonzerte.
Die Würth Philharmoniker beginnen auch den Dezember mit einem Highlight, denn kein Geringerer als der Allround-Star Jörg Widmann drückt dem Konzert am 2. des Monats seinen unverwechselbaren Stempel auf. Und das heißt, dass er nicht nur als begnadeter Klarinettist auftritt, sondern ebenso als Komponist und Dirigent in Erscheinung tritt. Das Konzert ist fast ausschließlich Werken Felix Mendelssohn-Bartholdys gewidmet, außerdem ist Widmanns Paraphrase über Mendelssohns berühmten „Hochzeitsmarsch“ zu hören. Am 16. Dezember werden im Carmen Würth Forum „Weihnachtsklänge“ mit dem Dirigenten Martin Panteleev geboten, am 6. Januar ist ein Neujahrskonzert mit der Sopranistin Aida Garifullina und dem Dirigenten Claudio Vandelli dran.