Man kann es nicht anders sagen: Seit geraumer Zeit boomt der Richard-Wagner-Verband Bamberg und zieht immer mehr Interessenten an, ob das nun die eintrittsfreien Vortragsveranstaltungen mit renommierten Referenten, das Stipendiatenkonzert oder die Musik- und Kunstfahrten sind. Mit der Beethovenfest-Intendantin Nike Wagner und Dagny Beidler aus der Schweiz kamen im letzten Jahr gleich zwei Wagner-Urenkelinnen erstmals zu Vorträgen nach Bamberg, und Namen wie Udo Bermbach, Holger Noltze und Eva Rieger haben nicht nur in der Wagnerwelt einen guten Klang. Auch zum Auftakt des neuen Jahres bietet der Verein mit Oswald Georg Bauer und Ulrich Drüner Auftritte von Buchautoren an, die aktuell zum Nonplusultra gehören.
Theaterwissenschaftler Bauer, der Dramaturg, Pressechef und langjähriger Mitarbeiter von Festspielleiter Wolfgang Wagner war, hat im Sommer mit seiner zweibändigen „Geschichte der Bayreuther Festspiele“ ein Standardwerk vorgelegt. Die real und inhaltlich schwergewichtigen, superb bebilderten Wälzer aus dem Deutschen Kunstverlag decken die Zeit von der ersten Festspielidee Wagners anno 1850 bis hin zum Jahr 2000 ab. Am 17. Januar um 19 Uhr spricht der Autor im Großen VHS-Saal darüber, wie seine Festspielgeschichte entstanden ist und zeigt dazu faszinierendes Bildmaterial.
Am 21. Februar um 19.30 Uhr stellt der Musiker, Musikschriftsteller und Musikantiquar Ulrich Drüner im Hotel Bamberger Hof seine neue Wagner-Biografie vor, die von der Fachzeitschrift „Opernwelt“ prompt gleich zum Buch des Jahres gekürt wurde. „Richard Wagner – Die Inszenierung eines Lebens“ heißt das Buch aus dem Blessing Verlag.
Am 12. März steht der Besuch einer nachmittäglichen Aufführung des „Fliegenden Holländer“ in Halle an der Saale auf dem Programm, eine schon deshalb außergewöhnliche Produktion, weil die Zuschauer mitten im Geschehen sitzen, am 12. April folgt ein Konzertbesuch im Theater Meiningen mit Teodor Currentzis und seinem Orchester MusicAeterna, die die Wagnerfreunde schon bei ihrem Ruhrtriennale-Besuch 2015 begeistert haben.
Die Fahrten mit Übernachtungen führen nach Wien und Oberammergau. In Wien konnten Eintrittskarten für die Uraufführung der „Parsifal“-Neuinterpretation durch den in Bayreuth wieder ausgeladenen Jonathan Meese und den Komponisten und Villa Concordia-Stipendiaten Bernhard Lang am 4. Juni sowie für eine Vorstellung der „Götterdämmerung“ an der Wiener Staatsoper am 5. Juni gesichert werden, im Passionsspielhaus Oberammergau steht am 21. Juli der „Holländer“ auf dem Programm, inszeniert von Christian Stückl und dirigiert von Ainars Rubikis, Gewinner des Mahler-Wettbewerbs 2010.
Weitere Infos im Netz unter www.rwv-bamberg.de
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Blick auf die Raumbühne Heterotopia in der Hallenser „Holländer“-Inszenierung, Foto © Theater, Oper-Und-Orchester GmbH, Falk Wenzel