Rolf Fässer: Ding und Raum
Ausstellung im Foyer des E.T.A.-Hoffmann-Theaters Bamberg
veröffentlicht am 06.02.2015 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Vom 14. März bis zum 22. April diesen Jahres zeigt der Kunstverein Bamberg im Foyer des E.T.A.-Hoffmann-Theaters eine Ausstellung des Berliner Künstlers Rolf Fässer. Fässer treibt ein malerisches Spiel mit dem Erscheinen von einfachen Dingen, von Landschafts- oder Architekturfragmenten. Ob Stuhl, Karton oder Eimer, das Fenster oder der ferne Gebirgszug – das Wiedererkennbare auf diesen Bildern ist so aus einem subtilen Farbgeschehen heraus entwickelt, dass der Eindruck entsteht, es würde sich durch ein Changieren zwischen Verdichtung und Auflösung selbst bilden. Mal spielen sich Dinge in den Vordergrund, dann wieder verschwinden sie auf geheimnisvolle Weise in den malerischen Tiefen transparenter Farbflächen oder atmosphärischer Auflösung.
Charakteristisch für Fässers Malerei ist eben dieser malerische Bildraum, der zusammen mit vereinzelten Gegenständen ein dynamisches Gefüge von Licht und Farbe schafft, das durch Linien, Formen und dunklen Schattenzonen in Spannung gehalten wird. Farbe greift über den Gegenstand hinaus, entfaltet sich frei oder setzt Akzente, die die atmosphärische Ausdehnung, das Nahe und Ferne, zurück an die Fläche bindet.
Raum ist in diesen Bildern kein topografisch bestimmbarer oder gar messbarer Raum, der Auskunft über das „Wo“ der Dinge, über ihre konkrete lokale Verortung gibt. Als ein diffus-transparenter, sich öffnender oder stellenweise verschließender Anschauungsraum birgt er neben Linien und markanten Formen das erkennbare Objekt, das sich einem lebensweltlich praktischen Bezug jedoch durch die Art seiner Darstellung entzieht. Frei, oft für sich allein stehend, ist es weder dienendes Werkzeug noch bestimmendes Bildmotiv; vielmehr vertritt es das dem Menschen dienende Zeug in einer zwischen Prägnanz und Unschärfe wechselnden Art des Erscheinens, die wie ein Echo das Vertraute belebt und in der Erinnerung neu verankert.
Die Vernissage findet am Samstag, dem 14. März um 17.30 Uhr in Anwesenheit des Künstlers statt. Es spricht Notburga Karl von der Universität Bamberg.
Das Theaterfoyer ist Dienstag bis Samstag jeweils von 10 bis 13 Uhr und Mittwochs von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem jeweils eine Stunde vor Theaterbeginn.
Coypright Foto: © Pressefoto