Geplant war es im November 2023, mit Verspätung ist es soweit: Am 17. Mai gastiert Sarah Bosetti mit ihrem „Wer Angst hat soll zuhause bleiben“-Programm in der Bamberger Konzerthalle.
Ihr 2023 veröffentlichtes gleichnamiges Buch ist die Basis für die Lösungen der Menschheit. Zugegeben: Das ist sehr hoch gegriffen. Und doch macht sich die mehrfach preisgekrönte Satirikerin, Autorin und Feministin wider Willen auf den Weg, mit vielen kleinen Dingen den Alltag der Gesellschaft erheblich zu erleichtern. Wer leichte Ansätze erwartet, der wird böse enttäuscht werden. Mit gnadenlosem Zynismus kann die gerade 40 Jahre alt gewordene Aachenerin genauso umgehen wie mit feiner Feder und Einfühlsamkeit. Was ihr dabei besonders gegen den Strich geht, ist der allerorten zu findende Populismus. Ob in der Politik oder der Gesellschaft.
Dabei überrascht sie immer wieder. Mit fast ihrer fast schon beruhigenden Stimme greift Bosetti die treibenden Fragen auf, stellt Politiker aller Couleur bloss und lässt es sich dabei nicht nehmen, die zarten Finger druckvoll in die Wunden zu legen. „Ihre Texte sind zeitgemäß, frisch, frech, kritisch, oft sehr böse und dabei überaus komisch“, lobte die Jury des Dieter Hildebrand-Preises sie vor drei Jahren und attestierte ihr „eine noch nie dagewesene Form des Kabaretts und der Satire“ geschaffen zu haben. Mehr Worte bedarf es eigentlich gar nicht.