Sie könnte als Prototyp erfolgreicher ostdeutscher Neo-Liedermacherinnen gesehen werden, dabei ist Leipzig lediglich ihre Wahlheimat. Tübingen hat sie „Adieu“ gesagt, in einem Lied. In einem anderen protestiert sie gegen das Fehlbare der Menschen „Da Draussen“ und verspricht Trost im Gesang: „Dap - du - dau - ding ding!“. Das ist mal leicht, mal verspielt, klingt mal frech, mal mutig und mal optimistisch.
Ein Ort ist nicht ihr Ding – sie ist auf Achse, macht Rendezvous mit sich selbst, sucht nach dem Lieblingsbeatle und wechselt von links nach rechts, von West nach Ost und umgekehrt. Und ihre Musik mit ihr. An der Gitarre, mit Akkordeon, mit Orgel, mit Band. Mal Chanson, mal Jazz, mal Blues, mal Polka, mal Reggae oder amerikanischer 60er-Folk. Im Mittelpunkt steht das Lied. Die Gewänder darum sind vielseitig. Ihr musikalischer Kleiderschrank ist bunt gemischt. Neues Lied, neuer Kaiser, neues Kleid. Und eine eigene Textschublade bekommt es auch. Sarah Lesch tut, was sie tun muss und erfindet sich in jedem Song neu, setzt „einen vor den anderen Fuß“. Vom Auftakt bis zum Schlaflied. „La, la, luuuu!“ Und rockt dabei den Mond.