Für Literaturinteressierte in der Region ist es ein fester Termin im Jahreskalender: Zum 18. Mal findet in Nürnberg vom 11. bis 13. August 2023 das Literaturfest WortWärts statt, veranstaltet vom Literaturzentrum Nord, KUNO, in Kooperation mit der Stadtbibliothek Nürnberg. WortWärts-Höhepunkt ist die Open-Air-Literaturbühne am Sonntag, den 13. August. Von 12 bis 18 Uhr lesen zehn Autorinnen und Autoren aus ihren aktuellen Werken. Mit dabei sind Doris Knecht, ausgezeichnet u.a. mit Literaturpreis der Stiftung Ravensburger, Angela Steidele ausgezeichnet u.a. mit dem Klopstock-Preis und Daniela Dröscher ausgezeichnet u.a. mit dem Anna-Seghers-Preis. Außerdem sind Fabian Lenthe, Verena Keßler, Robert Prosser, Tommi Goerz und die Ausgezeichneten beim 35. Fränkischen Preis für junge Literatur zu Gast im lauschigen KUNO-Garten.
Bereits am Freitag, den 11. August, 19.30 Uhr, heißt es in der Stadtbibliothek: „Alles wahr und gut erfunden - Die neue Attraktivität autofiktionaler Literatur!“. Im Gegensatz zur Autobiografie erheben die autofiktionalen Werke keineswegs den Anspruch, das Gewesene so detailgenau und wahrheitsgemäß wie möglich abzubilden. Im Gegenteil: Die Autofiktion kombiniert als Mischform autobiografische Stoffe und Elemente mit der Fabulierlust fiktionaler Romane. Aus dem »So war es« wird ein »So könnte es auch gewesen sein«, und selbst wenn in Texten die Protagonisten sogar namensgleich mit den Autoren agieren, so sind sie doch nur Figuren im Spiel um Wahrheit und Erfindung. Im WortWärts-Podiumsgespräch soll nach dem Wesen und dem Reiz der autofiktionalen Literatur gefragt werden. Warum gelingt ihr der derzeitige Boom, was hat dieses Genre, was der fiktionale Roman oder die Autobiografie nicht haben?
Mit einer Kurzlesung wird zudem der Frankfurter Autor Andreas Maier die aktuelle, nunmehr neunte Folge seiner „Ortsumgehung“ vorstellen: Im Roman „Die Heimat“ erzählt er von Deutschland zwischen Weltkrieg, Mauerfall und Jahrtausendwende; davon, wie es sich die Menschen gemütlich machen in vierzig Jahren Geschichte. Ausgehend von den Fremdenängsten der siebziger Jahre, in denen selbst ein Italiener noch wie ein außerirdisches Wesen erschien, spannt sich der Bogen bis hin zur ständigen Diskussion des Heimatbegriffs im neuen Jahrtausend.
Am Samstag, den 12. August schließlich geht es im KUNO von 10 bis 13.30 Uhr in der Schreibwerkstatt des Münchner Schreiblehrers Arwed Vogel um „Rhythmus – Herzschlag der Prosa“. Geeignet für alle, die literarische, autobiografische und lebendige Sachtexte schreiben wollen.