Vom 24. August bis 10. September umfasst das KUNSTFEST WEIMAR in diesem Jahr insgesamt 42 höchst vielseitige Projekte: Interdisziplinäre Aufführungen und Ausstellungen, Screenings und Interventionen, Debatten und Lesungen — 17 Ur- und Erstaufführungen, rund 140 Events an 17 Spielorten in Weimar und 16 thüringenweit. Die themengebende Überschrift „Sehnsucht nach morgen“ will hierbei Mut machen und zur Reflektion über die gesellschaftsbewegenden Themen der heutigen Zeit einladen.
Das KUNSTFEST wird traditionell mit dem Gedächtnis-Buchenwald-Konzert eröffnet. Zudem dürfen die Besucherinnen und Besucher der sechsteiligen Videoinstallation „Der Olivenhain“ der israelischen Künstlerin Sigalit Landau auf dem Theaterplatz durch einen heterogenen Olivenhain wandeln und erleben, wie das biblische Symbol heute den Gesetzen von Effizienz und Ökonomie unterworfen ist. In der ACC Galerie sind parallel dazu im Zeitraum des KUNSTFESTES Theaterfiguren des katalanischen Surrealisten Joan Miró zusammen mit einem Soundstück des Künstlers Robert Wilson ausgestellt.
Im „Deutschen Nationaltheater“ wird das Tanzprogramm mit einem südafrikanischen Doppelgastspiel zweier Projekte von Gregory Maqoma eröffnet, und im September gastiert dort die spanische Performerin Angélica Lidell mit ihrem Flamenco-Projekt „Terebrante“. Im Musiktheater steht neben der Uraufführung „Welcome to Paradise Lost“ von Jörn Arnecke das politische Arienprojekt „Aria die Potenza“ des polnischen Regisseurs Krystian Lada auf dem Programm. Ebenfalls zeitgenössisch kündigt sich die Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt für Tomas Köcks Uraufführung „Solastalgia“ an, die sich mit der Klimakrise befasst. Eine künstlerische Auseinandersetzung damit setzt sich ebenfalls in Chris Salters Augmented Reality-Parcours „Animate“ fort.
Das Projekt „Werwolfkommandos“ entwickelt die Beschäftigung des KUNSTFESTES mit Prozessen gegen Rechts und die juristische Aufarbeitung rechter Gewalt weiter. Hierzu gestaltet ein zweiwöchiges Diskurs- und Performance-Format der Frankfurter Regisseurin Marie Schwesinger das Programm im KUNSTFEST-Pavillon auf dem Theaterplatz. Begleitet wird dieses von vier Gesprächsrunden zur Erinnerungskultur angesichts von Krieg und rechter Gewalt unter der Leitung von Prof. Dr. Volkhard Knigge. Zuletzt zeigt das KUNSTFEST WEIMAR auch regionales Engagement, indem das Projekt „Dirty Talking – Thüringer Verführungen“ mit zugehörigem Ausstellungsreigen in insgesamt 16 Städten und Dörfern Thüringens stattfinden wird.
Weitere Informationen und Tickets sind ab sofort erhältlich unter www.kunstfest-weimar.de; Kartentelefon 03643/755334.