Wenn man „Sehnsucht“ als Motto über eine ganze Spielzeit setzt, dann können die Worte Friedrich Rückerts, mit denen er poetisch dieses Lebensgefühl beschreibt, nicht fern sein. Als Ganzes lautet der betreffende Vierzeiler: „Etwas wünschen und verlangen, etwas hoffen muss das Herz, etwas zu verlieren bangen, und um etwas fühlen Schmerz.“ Wie lässt sich der Anspruch dieser Devise musikalisch füllen? Nun, eine „Reise um die Welt in 80 Tagen“ kann allein schon ein großes Sehnsuchtsziel sein. Angeboten wird das am 13. November als „Dichtercafé“ mit Pius Maria Küppers und einem Blechbläsertrio – sowie natürlich mit den Texten von Jules Verne, dem Frühmeister des Science-Fiction-Genres.
Zuvor, nämlich zum Saisonauftakt am 9. Oktober, heißt es kaum weniger sehnsuchtsvoll: „Träumen tu ich ungarisch…“. Dann wird man drei großen ungarischen Komponisten auf ihren drei unterschiedlichen, und doch verwandten – musikalischen Wegen folgen können. Markante Werke von Zoltán Kodály, Györgi Ligeti und Ernst von Dohnányi werden in Besetzungsgrößen vom Duo bis zum Sextett interpretiert. Am 11. Dezember folgt ein weiteres Dichtercafé mit Monika Helfer und Lisa Ahorn, die sich unter dem Stichwort „Bagage“ dem Thema Herkunft und Familie gewidmet haben. Stefan Danhof spielt dazu Stücke aus Leos Janáceks Klavierzyklus „Aus verwachsenem Pfade“.
Beim Titel „Musikalisches Opfer“ wissen nicht nur die Eingeweihten, dass J.S. Bachs gleichnamiges Werk zur Aufführung ansteht. Am 18. Dezember wird es mit Christoph Brechs Videoarbeiten kombiniert – eine einzigartige Synthese! Beim Neujahrskonzert lautet das Motto „Very British“, aber wer da „Pomp and Circumstances“ wittert, sieht sich getäuscht. Vielmehr reicht der musikalische Reigen von Henry Purcell über Gustav Holst und William Walton bis zu den Beatles, wobei Holsts „Planeten“ für eine Band eingerichtet werden mussten. Für Junge und jung Gebliebene gibt es eine Woche später eine Version von „Pu der Bär“, der die Musik Eric Saties als Untermalung spendiert wird, hier in einem Arrangement für Akkordeon und Violine.
Die weiteren Konzerte seien hier schon mit Titel und Datum erwähnt: „Die weiße Hölle von Piz Palü“ (Bild und Ton) am 27. Januar, „Der Freischütz“ (Musiktheater) am 12. Februar, „The Living Mountain“ (Konzert) am 18. Februar, „Don Quijote“ (Dichtercafé) am 5. März, „Acht Hände, reisende Gänse und der Goldene Schnitt“ (Konzert) am 29. April sowie die „Italienische Reise“ als Dichtercafé am 7. Mai.