Siebzig Jahre Frieden
Sonderausstellung im Museum Bayerisches Vogtland
veröffentlicht am 02.04.2015 | Lesezeit: ca. 2 Min.
Das sich gegenseitig ergänzende Ineinanderwirken von Exponaten und Archivalien soll im Hofer Museum Bayerisches Vogtland in einer „70 Jahre Frieden“ betitelten Sonderausstellung die Entwicklung der Region Hof-Bayreuth in den zurückliegenden sieben Dekaden schlaglichtartig vor Augen führen. Weiters werden die Auswirkungen der deutschen Teilung bis zur Wiedervereinigung, die gerade in der Grenzregion um Hof deutlich zu spüren waren, beleuchtet.
Erinnert wird an die Stunde Null, als Europa nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Trümmern lag, erinnert wird an die längste Friedensepoche, die Deutschland und Europa je erlebt haben, erinnert wird an den Fall des Eisernen Vorhangs ebenso wie an die Osterweiterung der Europäischen Union. Über diese Wachrufung kann für eine Generation, die in Frieden und Freiheit aufgewachsen ist, wie Richard von Weizäcker es nannte, „das eigene historische Gedächtnis als Leitlinie für unser Verhalten in der Gegenwart und für die ungelösten Aufgaben, die auf uns warten“, nutzbar gemacht werden.
Keinesfalls soll lediglich Geschichte in Vitrinen ausgestellt werden. Vielmehr werden Schauspieler des Theaters Hof die Originalaufzeichnungen von Flüchtlingen und Vertriebenen in Lesungen lebendig werden lassen. Zum Begleitprogramm gehören auch zwei Lesungen mit Ursula Krechel, die in ihren Romanen das Exil thematisiert, sowie eine Inszenierung von „Des Teufels General“ im Theater Hof durch die israelische Regisseurin Sapir Heller, historische Stadtführungen in Bayreuth und Hof, eine Filmreihe an der Universität Bayreuth, in welcher beispielsweise Originalaufnahmen des Prozesses gegen die Attentäter des 20. Juli 1944 gezeigt werden und die Präsentation von im unseligen Nazideutschland verbotenen Büchern.
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Erinnerungsstücke von Gastarbeitern, Foto © Museum Bayerisches Vogtland