„Auf zu neuen Ufern“ könnte man über das aktuelle Saisonprogramm des Gemeinnützigen Vereins Erlangen (gVe) schreiben, denn der wartet mit manchen Neuerungen auf, die sich u.a. auch in einem neuen corporate design äußern. Folglich titelt das aufwendig gestaltete Programmheft jetzt: „Zeitenwende beim gVe“. Neu ist vor allem, dass der traditionsreiche Verein, der sich übrigens nicht ausschließlich der Musik widmet, von nun an vor allem große Sinfoniekonzerte präsentiert. Dies wurde möglich aufgrund einer neuen erweiterten Förderung seitens der Stadt Erlangen. Der Blick auf die für 2019/20 eingeladenen Klangkörper lässt auf große Ambitionen schließen.
So gastieren die Bamberger Symphoniker, das fränkische Paradeorchester, gleich mehrfach. Unter den renommierten Ensembles sind außerdem zu nennen: das Staatliche Sinfonieorchester Estland, das Novosibirsk Philharmonic Orchestra, das Belgian National Orchestra, das BBC Philharmonic, das Brussels Philharmonic, das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, das Sinfonieorchester Basel und das Zürcher Kammerorchester. So viele sinfonische Vergleichsmöglichkeiten werden in einer Konzertreihe selten geboten, weshalb das Erlanger Publikum am Ende der Saison gewiss zu den Eingeweihten in Sachen orchestraler Interpretation zählen wird!
Doch damit nicht genug, auch der Blick auf die Namen der Solisten lässt aufhorchen. Unter den Pianisten beispielsweise befinden sich solch illustre Namen wie Nikolai Tokarev, Alexander M. Melnikow, Francesco Piemontesi, und Mitsuko Uchida. Die Geigergilde wartet mit Nicola Benedetti, Aleksey Igudesman, Frank Peter Zimmermann, Daniel Hope und Karen Gomyo auf. Unter den Violoncellisten befinden sich Weltstars wie Mischa Maisky und Sol Gabetta. Besonders freuen darf man sich auch auf den Auftritt des Ausnahme-Schlagzeugers Martin Grubinger.
Der gVe hat aber darüber seine lange kammermusikalische Tradition nicht vergessen. Es wird daher neben einem Klavier-Rezital einen Abend für Violine und Klavier geben sowie ein Konzert mit Klavierquartetten. Darüber hinaus stehen Familienkonzerte und Besuche von Aufführungen des Markgrafentheaters auf dem Programm, denn nach wie vor ist der gVe ja ein Konzert- und Theaterverein. 3mal Konzert, 3mal Theater sieht das diesbezügliche „Gemischte Abonnement“ vor. Unter dem Motto „unerHört!“ widmet sich der gVe auch der zeitgenössischen Musik. Heuer ist diese vierteilige Konzertreihe dem fränkischen Komponisten Werner Heider gewidmet, aus Anlass von dessen 90. Geburtstag.