Anfang Mai eröffnete der Biergarten im Nürnberger Z-Bau seine Pforten. Und wie gewohnt gibt es auch in diesem Sommer so einiges an interssanten Geschichten zu berichten. Das heimliche Highlight wirft dabei schon heute seine Schatten voraus. „TRIGGER“, das Nürnberger Festival für Politik und Menschenrechte in Theater und Performance, wird zwischen 14. und 17. September stattfinden.
Bis dahin haben die Verantwortlichen immer wieder einmal Konzerte und zahlreiche Lesungen anzubieten. Was im Sommer ohnehin schon eine der Lieblingsbeschäftigung vieler ist: In der Sonne liegen und in einem Buch schmöckern. Das hieven der Z-Bau und die Buchhandlung Jakob auf ein noch höheres Niveau. In der Abendsonne sitzen, bei einem kühlen Getränk von verschiedenen Autoren und Autorinnen der Gegenwartsliteratur vorgelesen und erzählt bekommen – das ist der Plan der Macher.
Den Anfang macht dabei Noemi Somalvico. Am 14. Juni liest sie ab 18 Uhr aus ihrem Debütwerk „Ist hier das Jenseits, fragt Schwein“. Es handelt von Gott und einer Reihe von Tieren, die mit allzu menschlichen Sorgen zu kämpfen haben. Doch da hat der Dachs eine Idee. Zwei Wochen später liest Stefanie Sargnagel was. Der mehrfach preisgekrönten österreichischen Schriftstellerin kann man am 28. Juni ab 19 Uhr lauschen. Am 3. Juli liest Hendrik Bolz dann aus seinem Werk „Nullerjahre“. Eine eindrucksvolle Darstellung der Probleme von Jugendlichen im Osten. Bolz, geboren 1988, ist in Stralsund aufgewachsen, im nordöstlichsten Winkel Deutschlands, in einer Welt, die, obwohl das Land längst nicht mehr DDR heißt, wenig mit dem zu tun hat, was im Westen als Normalität durchgeht. Lediglich das RTL-Nachmittagsprogramm, das im Hintergrund zu hören ist, deutet darauf hin: Es sind dieselben Nullerjahre. Bolz erzählt eindringlich von einem Jahrzehnt im Osten Deutschlands, das uns ein Stück bundesrepublikanische Gegenwart erklären kann. Im Kindergarten, in der Schule und im Fußballverein haben sie gelernt, dass ein großer Junge nicht weint und dass der Klügere nur so lange nachgibt, bis er der Dümmere ist. Nun gilt es, härter zu werden, um, wenn es drauf ankommt, dem anderen die Nase zu brechen. Und stumpfer zu werden, um dabei nicht zu zögern. Die Mittel finden sich – Kraftsport, Drogen, Rap.