Die Bamberger Symphoniker sind nach ihren Ausflügen gen Osten (Polen) und Süden (Aix-en-Provence) weiterhin auf Tour, diesmal in der zweiten Aprilhälfte in Richtung der Neuen Welt. Dorthin nehmen sie allerdings nicht Antonin Dvoráks gleichbenamte Symphonie mit, sondern Noten von Brahms und dessen Antipoden Richard Wagner. Von Letzterem werden die Ouvertüren zu „Tannhäuser“ und „Lohengrin“ zu hören sein, von Brahms die 3. Symphonie F-Dur. Außerdem steht Robert Schumanns Klavierkonzert a-moll auf dem Programm, gespielt abwechselnd von Hélène Grimaud und Lukáš Vondráček. In Bamberg wird dieses Programm am 13. und 14. April zu hören sein.
Nach der USA-Tournee geht es am 16./17./18. Mai in heimischen Gefilden weiter, wenn der hoffentlich wieder vollständig genesene Ehrendirigent Herbert Blomstedt Anton Bruckners monumentale 8. Symphonie gleich dreimal dirigieren wird. Anfang Juni sind dann u.a. Auftritte beim Würzburger Mozartfest angesagt.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg hat sich kaum von der Mammutaufgabe der Wagnerschen „Götterdämmerung“ erholt, schon muss es zum 5. Sinfoniekonzert antreten. Am 14./15. April lautet das Motto „Neue Wege“, und in der Tat bedeutete es, neue Wege zu beschreiten, als Peter Tschaikowsky sein 1. Klavierkonzert b-moll komponierte und Johannes Brahms sich an seine erste Symphonie c-moll wagte. Die Leitung dieses Konzertes im Globe Theater steht zwar noch nicht fest, wohl aber der Pianist: Frank Dupree.
Das 6. und vorletzte Sinfoniekonzert ist am 26./27. Mai fällig. Diesmal wird es um „Sphärische Räume“ gehen. Auf dieses Motto spielt wohl vor allem die Sinfonia mit dem Zusatz „for Orbiting Spheres“ an, die von Missy Mazzoli komponiert wurde, einer amerikanischen Komponistin. Den Auftakt besorgt der Coburger Komponist Marcus Maria Reißenberger mit einem Stück, das sinnvollerweise den schlichten Titel „Prélude“ trägt. Zum Ausklang erklingt dann Sergej Rachmaninows zweite Symphonie e-moll, dirigiert von GMD Daniel Carter.
Bei den Hofer Symphonikern geht es am 12. April im 8. Symphoniekonzert um die Königin der Instrumente, also die Orgel. Allerdings wird in diesem Konzert kein Pfeifeninstrument zu hören sein, sondern eine digital gesampelte Version der Orgel in der Philharmonie Essen. Die ist nämlich transportabel und steht dem „Principal Organist“ der Bamberger Symphoniker, Christian Schmitt, an diesem Abend zur Verfügung. Er wird sich mit dem Orchester und dem Dirigenten Hermann Bäumer an die Wiederentdeckung der Komponistin Elfrida Andrée machen. Nach Robert Schumanns „Manfred“-Ouvertüre erklingen ein Werk für Streichorchester, eine Symphonie und eine Orgelsymphonie von Andrée, die 1841 auf dem schwedischen Gotland geboren wurde. Ein Programm, das neugierig macht!
Der 3. Mai lädt zum 9. Symphoniekonzert unter dem Motto „Fernes Licht“ ein. Auch hier wird es wieder nordisch, denn neben der 1. Symphonie von Jean Sibelius stehen Werke von Wilhelm Stenhammar und Peteris Vasks auf dem Programm. Dessen Violinkonzert mit dem Beinamen „Distant Light“ dürfte den Anlass für das Motto des Abends gegeben haben. Der phänomenale Geiger Vadim Gluzman, der erst kürzlich bei den Bamberger Symphonikern zu hören war, wird es interpretieren. Am Dirigentenpult im Festsaal der Freiheitshalle Hof steht Martijn Dendievel.
Die Nürnberger Symphoniker wenden sich am 7. April in ihrem 17. Symphonischen Konzert an die Protagonisten jenes Stils, ohne den die Filmmusik nicht denkbar wäre. Folglich lautet das Motto „Wie im Film“, und Werke von Sergej Rachmaninow, Nino Rota und Erich Wolfgang Korngold stehen auf dem Programm. Rotas Violoncellokonzert wird von Julian Steckel gespielt, die Leitung obliegt Daniel Boico. Gespannt sein darf man auch auf Korngolds Suite über die Abenteuer des Robin Hood.
Ein „Kosmisches Feuerwerk“ wird am 20. April entfacht, wenn die Sinfoniker unter Gordon Hamiltons Leitung neben Schuberts 5. Symphonie Werke für Schlagzeug und Orchester aufführen. Solist ist Kai Strobel. Im 19. Symphonischen Konzert am 11. Mai sind „Böhmen, Mähren, Musikanten“ angesagt. Jonathan Darlington dirigiert dann Werke von Leoš Janáček, Bohuslav Martinū und Antonin Dvorák. Juliane Koch spielt die Solooboe.
Die Philharmonischen Konzerte des Staatstheaters Nürnberg stehen seit Saisonbeginn unter dem Leitgedanken „Bereite dich zu leben!“. Das 5. Philharmonische Konzert am 26. April hat gedanklich mit diesem Motto zu tun, denn es proklamiert die „Auferstehung“. Klar, dass dann nur die 2. Symphonie Gustav Mahlers auf dem Programm stehen kann, denn die trägt diesen Titel. GMD Roland Böer dirigiert, Emily Newton und Corinna Scheurle singen die Sopranpartien.
Am 17. Mai geht es „Zurück zur Natur“, genauer gesagt zur piemontesischen, zur schwedischen und zur rheinischen. Neben Robert Schumanns häufig gespielter 3. Symphonie, der „Rheinischen“, stehen Carlo Alberto Pizzinis sinfonisches Triptychon „Al Piemonte“ und Kurt Atterbergs „Älven“ auf dem Programm. Enrique Mazzola dirigiert die Staatsphilharmonie in der Meistersingerhalle.
Beim Stadttheater Ansbach gastiert am 15. April die Jenaer Philharmonie mit Werken von Robert Schumann und Johannes Brahms im Onoldiasaal. Maximilian Hornung gestaltet mit seinem Instrument das Violoncellokonzert a-moll von Schumann, Simon Gaudenz dirigiert die zweite Symphonie von Brahms. Ein Jubiläumskonzert der Erwin-Fricke-Stiftung am 21. April sieht den Auftritt des Ansbacher Kammerorchesters und des Windsbacher Knabenchores vor. Die Violinkunst der beiden Geigerinnen Martina Trumpp und Sabine Lehr steht dabei im Vordergrund, denn gleich zwei Violinkonzerte werden gespielt: jenes in a-moll von Antonín Dvorák und das Rondo Capriccioso samt Introduktion von Camille Saint-Saëns. Außerdem steht im Mittelpunkt des Konzertes die Messa da Gloria von Giacomo Puccini. Ludwig Böhme dirigiert.
Im Stadttheater Fürth gastieren am 17. April tschechische Gäste: die Smetana Philharmoniker Prag mit der Pianistin Gabriele Strata. Sie spielt Sergej Rachmaninows 2. Klavierkonzert c-moll. Hans Richter dirigiert zudem Peter Tschaikowskys 5. Symphonie und – der Name des Ensembles verpflichtet! – die sinfonische Dichtung „Hakon Jari“ von Friedrich Smetana. Auf ein Barockorchester muss bis 2. Juni gewartet werden.
Im Stadttheater Schweinfurt gibt es im Berichtszeitraum keine Symphonik zu vermelden, doch den Hinweis auf das Gastspiel des famosen Streichquartetts „Hermès“ am 18. Mai können wir uns hier nicht verkneifen.
Die TauberPhilharmonie in Weikersheim empfängt am 12. April das Landesjugendsinfonieorchester Hessen. Die besten jungen Instrumentalisten werden unter der Leitung der ebenfalls sehr jungen Dirigentin Izabelė Jankauskaitė Richard Wagners Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ interpretieren, gefolgt von dem Oboenkonzert von Richard Strauss und der 1. Sinfonie von Jean Sibelius. Max Vogler spielt die Solo-Oboe. Das Konzert ist zugleich ein gemeinsames programmatisches Statement der Jeunesses Musicales Deutschland und der Tauberphilharmonie Weikersheim. Am 26. April gastiert das SWR Symphonieorchester, also das führende Orchester im „Ländle“, in Weikersheim. Das Violinkonzert und die 2. Symphonie von Peter Tschaikowsky stehen auf dem Programm (Solovioline: Benjamin Beilman), außerdem dirigiert Elim Chan „The Chairman Dances“ von John Adams. Zwar nicht klassisch, aber irgendwie doch symphonisch ist der Auftritt der „Jazzrausch Bigband“ am 31. Mai zu nennen, auf den wir gerne hinweisen.
Das Philharmonische Orchester Würzburg widmet sein 5. Sinfoniekonzert am 11./12. April der französischen Musik des 20. Jahrhunderts. Maurice Ravels musikalische Märchensammlung „Ma mère l’oye“ und die Walzerapokalypse „La valse“ werden zu hören sein, außerdem von Francis Poulenc die Sinfonietta und von André Jolivet das Konzert für Fagott, Streichorchester, Harfe und Klavier – eine kuriose Besetzung! Gábor Hontvári leitet das Konzert im Großen Saal der Hochschule für Musik, Ivan Gerasimov spielt die Fagottpartie. Das 6. Sinfoniekonzert findet erst im Juli statt.
Die Würth Philharmoniker kündigen für den 6. April “Satire und Sonnenschein“ an, was sich insbesondere auf das satirische Ballett mit Gesang „Die sieben Todsünden“ von Kurt Weill und Bertolt Brecht bezieht. Als Kontrast dazu erklingt die zweite, sehr sonnenverwöhnte Symphonie D-Dur von Johannes Brahms, geleitet von dem vielseitigen Dirigenten Lawrence Foster. Die Sopranistin Sarah Traubel und das Vokalensemble amarcord steuern den Gesang zu Weills Oeuvre bei. Am 26. April gastieren die Würth Philharmoniker in Rohrschach mit Franz Schuberts 7. Symphonie h-moll und den Rokoko-Variationen von Peter Tschaikowsky. Deren Solopart interpretiert die Violoncellistin Alexandre Bagrintsev, die Leitung obliegt Elisabeth Fuchs. Zurück im Carmen Würth Forum geht es am 28. April um Carl Maria von Webers „Freischütz“, hier aufgezogen als Familienkonzert, bei dem Mitsingen und Mittanzen erlaubt sein wird. Am 11. Mai wird an selbigem Ort ein „Musikalischer Blumenstrauß“ überreicht, der die Soli der verschiedensten Instrumentengruppen in den Vordergrund rückt. Claudio Vandelli dirigiert.