VR-Schauspiel von David Mamet
Inszenierung: Axel Sichrovsky
Die Studentin Carol sucht das Gespräch mit ihrem Professor John. Sie versteht sein Buch nicht, er kann ihre Probleme nicht nachvollziehen. Dennoch bietet er ihr Hilfe an, weil er sie »sympathisch« findet. Die Machtverhältnisse scheinen klar: auf der einen Seite der gemachte Mann, kurz vor einem beruflichen und privaten Aufstieg, auf der anderen Seite die fleißige Frau, die sich in der Wissenschaftssprache nicht zurechtfindet.
Beim nächsten Treffen hat sich das Blatt gewendet. Carol hat John wegen seines aus ihrer Sicht sexistischen Verhaltens bei der Berufungskommission gemeldet. Damit steht seine Beförderung auf dem Spiel. Das klärende Gespräch, das er sich erhofft, endet als Zweikampf.
David Mamets Theaterstück von 1992 ist immer noch und wieder hochaktuell. In Zeiten von #metoo und neuen Debatten um die Deutungshoheit, die sich durch Internet und soziale Netzwerke noch verschärft haben, ist Mamets Spiel um Macht und Wahrheit ein brisanter Theaterstoff.