Von Chris Thorpe, Regie: Antje Thoms
Wir alle lassen uns in unseren Haltungen lieber bestätigen als verunsichern, suchen immer nach Informationen, die bestätigen, was wir ohnehin schon glauben. Dass wir uns so gern im Recht fühlen, ist es ein gut untersuchtes psychologisches Phänomen: der „Confirmation Bias“ oder „Bestätigungsfehler“. Er behindert uns zwar, verstärkt Filterblasen und Echokammern – aber ist diese Wahrnehmungsverzerrung wirklich nur ein Fehler? Kann man sie ausschalten? Gegenteilige Ansichten wirklich verstehen? In Chris Thorpes „Bestätigung“ berichtet uns ein (von sich) überzeugter Linksliberaler von seinem Selbstversuch, den Bestätigungsfehler zu unterdrücken. Als größtmögliche Herausforderung sucht er den Dialog mit einem rechtsextremen Holocaustleugner. Und mehr und mehr stellt sich die Frage, ob und wem es überhaupt wirklich nützt, Menschenverachtung und Hass nachvollziehen zu wollen. Sich das – als Chris, als Publikum, als Öffentlichkeit – immer wieder anzuhören. Wo ist die Grenze? "Bestätigung" fragt danach, wie dem Auseinanderfallen des politischen Meinungsdiskurses einerseits und der immer unverhohleneren Verschiebung desselben nach rechts begegnet werden kann.