Ganz schön kämpferisch kommt es daher, das Programm der Spielzeit 2017/2018 des Nürnberger ensemble Kontraste (eK), ziert das Cover doch ein Boxer, der die im Hintergrund sichtbaren Namen bekannter Komponisten und Autoren zu verteidigen scheint oder vielleicht als Synonym für die Konfrontationen der unterschiedlichen Musikstile und -richtungen zu deuten ist. Am 7. Oktober beginnt sie, die neue Spielzeit, und endet mit dem Abonnenten-Frühstück am 24. Juni 2018, bei dem sich die treuesten Anhänger im Theatercafé der Tafelhalle auf eine „Extra“-Programmvorstellung freuen dürfen. Dazwischen liegen neun Aufführungen, die von Sergej Eisensteins Meisterwerk „Panzerkreuzer Potemkin“, das im Rahmen der stummFILMMUSIKtage2017 gezeigt wird und für das das New Yorker Multitalent Gene Prisker eine neue Musik geschaffen hat, über das klassische Neujahrskonzert bis hin zum familientauglichen „Karneval der Tiere“ reichen.
Das Ensemble, das seine Zuhörerschaft durch sein überzeugendes Konzept, durch sein exzellentes Programm und durch seine erstklassige musikalische Umsetzung zu begeistern vermag und im letzten Jahr sein 25-jähriges Jubiläum feierte, lässt sich auch von aktuellen politischen Irritationen nicht abhalten und wirft unter anderem mit „Still Great!“ einen Blick auf die vielseitige amerikanische Musik des 20. Jahrhunderts. Aber auch das Dichtercafé dürfte wieder ein Highlight im Programm sein. Für den diesjährigen Start in die Saison aber hat man sich ein Werk ausgesucht, das durchaus lange brauchte, um seinen Weg in die Konzertsäle zu finden, heute von den Konzertbühnen aber nicht mehr wegzudenken ist: Schuberts C-Dur-Quintett. Gemeinsam mit Schostakowitschs Klavierquintett bildet es einen würdigen Rahmen für den Spielzeitauftakt. Eine Spielzeit, die man durchaus als musikalische Ost-West-Beziehung bezeichnen könnte, denn egal ob es das Ost-West-Kontraste setzende Dichtercafé ist oder aber die bereits oben erwähnte Konfrontation der starken Stücke von Schubert und Schostakowitsch, letztlich steht die Betonung des kulturellen Zusammenhalts, in Teilen sogar der gemeinsamen, kulturellen Identität im Mittelpunkt.
Weitere Informationen zum ensemble Kontraste und zur kommenden Spielzeit findet man im Netz unter www.ensemblekontraste.de.
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Ensemble Kontraste, Foto © Ensemble Kontraste