Gute Laune ist garantiert, wenn Stefanie Heinzmann die Bühne betritt. Am 31. Januar ist es auch in Nürnberg wieder soweit: Erstmals seit ihrem umjubelten Gig bei „Stars im Luitpoldhain“ vor fünfeinhalb Jahren gibt sich die Schweizerin wieder die Ehre. Und es geht zurück zu den Wurzeln: Sie wird im Hirsch, dem Kultclub der Stadt, auftreten. Dort, wo sie einst 2010 erstmals solo den Weg auf die Bühne fand.
Im Gepäck hat sie dabei Songs aus ihrem neuen 2021-er Album „Labyrinth“. Eigentlich sollte der Auftritt auch schon vor einem Jahr stattfinden. Doch auch vor der 33-jährigen Stimmungskanone machte die Pandemie nicht halt. So darf sie das kommende Jahr miteröffnen. Heinzmanns Soul- und Funkneigung ist inzwischen hinlänglich bekannt. Längst vorbei die Zeiten, als die Youngsterin nach ihrer Teilnahme an Stefan Raabs Castingshow "SSDSDSSWEMUGABRTLAD" (Stefan sucht den Superstar, der singen soll, was er möchte und gerne auch bei RTL auftreten darf!) vor mittlerweile 15 Jahren durchstartete. Im Gegensatz zu vielen anderen Teilnehmern diverser Casting-Formate hat sich die Walliserin nicht verheizen lassen. Im Gegenteil. Bedächtig und von ihrem Bruder weitsichtig gemanagt heimste sie unzählige Preise ein. Ihre Strahlkraft ist längst weltweit erkennbar. Die bevorzugt englisch singende Heinzmann erhielt schon früh einen exorbitanten Ritterschlag, als Superstar Lionel Richie sie zum Duett lud und seinen Gassenhauer „Dancing on the celing“ mit ihr an der Seite performte.
Mit ihrem inzwischen sechsten Studioalbum jetzt also ein neues Kapitel in der Erfolgsgeschichte einer Künstlerin, die noch immer von zahlreichen Kritikern auf ihre Optik zusammengeschrumpft wird. Besser gesagt auf ihre Haare. Dort, wo einst eine schnittige 90er-Jahre-Langhaarmähne wirbelte, ist seit einigen Jahren ein rappelkurzer Look zu finden. Reduzierungen auf dieses Thema sind der Sängerin ein Dorn im Auge. Wie so viele andere Dinge auch. Sie macht es sich zu eigen, das auch anzuprangern. Nicht nur in ihren Songs. Auch bei zahlreichen Dialogen, die Heinzmann während ihrer Konzerte stets gut gelaunt, voller Energie und doch tiefgängig mit ihrem Publikum führt. Ein weiterer Punkt, der sie zu einer der angesagten Künstlerinnen macht. Die auch in den momentan schwierigen Zeiten bereit ist, neue Wege zu gehen. Ihr neuestes Machwerk strotzt vor Dynamik und verbreitet fast schon stoisch gute Laune. „Ich wollte Songs machen, die ganz viel Liebe und Licht schicken“, so die Sängerin gegenüber dem Magazin „Bild der Frau“ vor einigen Monaten. Ein Unterfangen, das ihr gelungen ist. Wieder einmal. Jetzt auch wieder live auf der Bühne.