
Ein struppiger brünetter Haarschopf, nicht auf den Mund gefallen und immer abenteuerlustig – das ist Astrid Lindgrens 1981 erschaffene Romanfigur Ronja Räubertochter. Außerdem ist die Geschichte um die taffe Tochter des Räuberhauptmanns Mattis und seiner Frau Lovis vor allem eines: zeitlos. Wohl vor allem deshalb hat man sie für die Sommerfestspiele Dinkelsbühl ins Programm aufgenommen und unter der Leitung von Jürg Schlachter neu inszeniert.
Ronja lebt zusammen mit ihren Eltern und der Räuberbande auf der Mattisburg im Mattiswald. Beim Spiel im Wald begegnet sie eines Tages Birk, dem Sohn des verfeindeten Räuberhauptmanns Borka und dessen Frau Undis. Die Borkabande haust in einem ehemaligen Teil der Mattisburg, der bei der Geburt Ronjas durch einen Blitz vom Rest der Veste getrennt wurde. Ronja und Birk werden zum Leidwesen ihrer Eltern schnell gute Freunde und die verfeindeten Eltern unternehmen alles, um die unliebsame Freundschaft zu beenden. Um diesem schwierigen Konflikt zu entrinnen, beschließen Ronja und Birk, ihre Sachen zu packen und in eine Bärenhöhle im Wald zu ziehen. Es nützt nichts, irgendwann muss auch Vater Mattis einsehen, dass es so nicht weitergehen kann.
Astrid Lindgren verstand es wie fast keine zweite Kinderbuchautorin, Geschichten ohne Verfallsdatum zu Papier zu bringen. Ronja Räubertochter ist nicht einfach nur ein Mädchen, das aus purer Abenteuerlust ihr eigenes Ding macht, in Lindgrens Werk geht es vor allem um Abnabelungsprozesse, darum, Mut und Reife zu entwickeln und seinen eigenen Weg zu finden. Das Werk behandelt also auf spielerische Weise - und immer mit einem Augenzwinkern - Themen, die alle Kinder auf dem langen Weg zum Erwachsenwerden fortwährend begleiten. Vielleicht kann da auch manch Erwachsener noch etwas lernen.
Bereits am 8. Mai 2016 feierte das Stück bei den Sommerfestspielen in Dinkelsbühl Premiere, ist aber noch bis August an über 43 Spieltagen auf der überdachten Freilichtbühne am Wehrgang zu sehen. Weitere Informationen zu den Spielzeiten und dem Kartenverkauf erhalten Sie unter www.landestheater-dinkelsbuehl.de.