Alles wie gehabt beim Festival „Ritmos Latinos“, dem Latin Festival in Schwabach? Nur fast. Wenn die Freunde südamerikanischer Klänge vom 24. bis zum 26. Juni drei Tage lang in der Goldschlägerstadt zum Tanz und zur Musik bitten, dann ist vieles wie aus vorpandemischen Zeiten gewöhnt. Nur der Standort hat sich geändert. In diesem Jahr geht das Festival nicht mehr im Apothekersgarten über die Bühne, sondern im Hof des Alten Deutschen Gymnasiums – bei schlechtem Wetter im Saal des Bürgerhauses.
Zum Auftakt des dreitägigen Festivals heizen Roman Gabla und seine Timberos mit kräftigen Salsa-Rhythmen ein. Die Band aus der Region ist eine jazzige Formation junger Musiker, die sich zum Ziel gesetzt haben, moderne kubanische Musik authentisch zu interpretieren. Das Repertoire des Nürnbergers und seiner Mitstreiter umfasst Kompositionen des Who-is-Who der Salsa- und Timbaszene sowie eigene Stücke aus der Feder der Bandmitglieder.
Den Tango-Abend am 25. Juni bestreitet das Cuarteto Rotterdam, verstärkt durch den argentinischen Sänger Guillermo Rozenthuler. Die Formation gilt als eines der besten europäischen Tango-Ensembles, das mediale Echo nach Auftritten der Truppe – entgegen der Vermutung stammt nur ein Bandmitglied aus den Niederlanden, die anderen drei Viertel sind deutschen Ursprungs – ist schier grandios. Für die vier Musiker ist Tango Leidenschaft, Virtuosität und Kraft. Die klassische Formation des Quartetts mit Bandoneón, Violine, Piano und Kontrabass verspricht ein Klangerlebnis, welches sich zwischen Tradition und Moderne bewegt und ein spezielles Tanzprogramm für das Festival arrangiert hat.
Juliana da Silva beschließt am Sonntag das Festival. „Brasileirando“ haben die seit 20 Jahren in Deutschland beheimatete Sängerin und ihr kongenialer Gitarrist Geovany da Silveira ihr gemeinsames Projekt und Album genannt. Und unter diesem Motto spielen sie auch ihr Konzert bei Ritmos Latinos – „auf brasilianische Art“. Sie präsentieren eine sehr persönliche Auswahl von Liedern – umgesetzt in anspruchsvolle Arrangements. Nach Schwabach bringen sie als Gast Angela Frontera mit. Die Perkussionistin & Schlagzeugerin aus Sao Paulo trägt eine große Ladung Elektrizität und sehr sensibel ausgesuchte Sounds bei. Einigen dürfte sie noch wohlbekannt sein: Sie arbeitete zusammen mit Nina Hagen, Grace Jones, Edo Zanki, Lou Bega und vielen anderen Stars. Bei mehreren Gelegenheiten spielte sie als Gast in der „Harald Schmidt Show Band“.
An den ersten beiden Tagen finden für Besucher jeweils um 19 Uhr kostenlose Schnupperkurse statt. Eine Einführung zur Salsa wird der gebürtige Kubaner Carlos Cordero Diaz geben. Oscar und Vicky aus Kolumbien präsentieren den Tango Argentino.