Auch im Erlanger E-Werk läuft die Konzertmaschinerie langsam wieder an. Im Oktober haben die Macher zwei kleine, aber nicht minder feine Gigs im Angebot. Am 27. Oktober gastieren Black Sea Dahu in der Universitätsstadt.
Am Anfang war das Gedicht: Janine Cathrein schrieb und schrieb, fasziniert von der Tatsache, Gefühle in Worte umzusetzen und so berühren zu können. Sie wäre wohl im Journalismus oder mit der Geige am Konservatorium gelandet, doch dann kam die Gitarre ins Spiel: Kaum angezupft, eröffnete sich ihr eine neue Welt. Fortan übte und komponierte die Zürcher Fahrradkurierin ununterbrochen, verband ihre Worte mit Klängen: der Ursprung von Black Sea Dahu. Jener Name verbindet Cathreins Liebe zum Surfen mit dem Schweizer Fabelwesen Dahu, welches unterschiedlich lange Beine besitzt – ein sehnsüchtiges wie schräges Bild. Auf Reisen wurden die Songs vorgetragen und eine Band zusammengestellt, der auch ihre Geschwister angehören. In der Kombination ergibt das wunderbare, mehrstimmige Gesänge mit Cathreins dunkler, warmer Stimme als Markenzeichen, untermalt von Cello, Gitarre, Bass, Keys und Schlagwerk. Musik, die berührt, Kraft gibt und authentisch sowie spürbar ist, weil hier echte Menschen am Werk sind. Und unabhängig der Zukunftsaussichten wird klar: Am Ende bleibt die Musik.
Am 29. Oktober gastiert mit Fee Brembeck eine künstlerische Wundertüte im E-Werk: Sie ist Kabarettistin, Autorin, angehende Opernsängerin und eine der bekanntesten Poetry Slammerinnen im deutschsprachigen Raum. 2013 wurde sie deutschsprachige Meisterin im Poetry Slam in der Kategorie U20, 2016 bekam sie den Tassilo-Kultur-Preis der Süddeutschen Zeitung verliehen. Die junge Berliner Künstlerin hat ein Jugendbuch im Friedrich-Oetinger-Verlag veröffentlicht, ist in zahlreichen Anthologien vertreten und tourt mit ihren "feeministischen" Texten durch Österreich, Deutschland, die Schweiz, aber auch das europäische Ausland.
Ihren persiflierenden Humor bringt sie monatlich als Stammmitglied der Münchner Kabarett- und Leseshow „Die Stützen der Gesellschaft“ auf die Bühne, außerdem ist sie Teil der „Sistes of Comedy“ und war unter anderem bei Nightwash, im NDR Comedy Contest oder im BR beim Vereinsheim Schwabing zu sehen. Ob spitze Parodien, gereimte Lachsalven oder geschmetterte Wahrheiten in Sopranstimme, Fee versteht es, zu überraschen und lässt ihrem Publikum so – wie die Süddeutsche Zeitung schreibt – keine Wahl, als sich verzaubern zu lassen.