Wichtiger Hinweis: Zwar halten die einzelnen Orchester und Veranstalter an ihren Planungen für Dezember und Januar weitgehend fest, doch kann es aufgrund von Corona-Einschränkungen noch zu manchen Änderungen kommen. Die Konzerte finden in der Regel ohne Pause statt, bisweilen gibt es Zusatztermine.
Konzerte der fränkischen Symphonieorchester
Die Bamberger Symphoniker sind ausgerechnet in ihrer Jubiläumssaison (sie werden 75 Jahre alt) von dem Corona-Desaster betroffen, was die Planung angesichts in der Regel ausverkaufter Säle besonders schwierig macht. Sprachen wir in unserer letzten Ausgabe noch von einer Obergrenze von 200 Zuhörern, so waren Anfang November nur noch 50 (!) Zuhörer erlaubt, wenig später gar keine mehr. Als Entgegenkommen haben die Symphoniker manche Konzerte sogar dreimal hintereinander gespielt, um wenigstens 150 Abonnenten Hörgenüsse zu ermöglichen. Doch es besteht Hoffnung auf eine Steigerung bis Jahresende. Weiterhin ist ein wichtiger Saisonschwerpunkt die dem Tanz gewidmete Musik.
Am 4./5. Dezember kommt Ehrendirigent Christoph Eschenbach nach Bamberg mit Musik von W.A. Mozart und Francis Poulenc im Gepäck. Christian Schmidt wird dessen Konzert für Orgel, Streicher und Pauken interpretieren und dann auch das Solo in der so genannten Orgelsymphonie von Camille Saint-Saëns spielen. Nach einem Nikolauskonzert für die Großen und die Kleinen gastiert András Schiff als Pianist und Dirigent mit einer Haydn-Symphonie, Béla Bartóks Tanzsuite und dem 5. Klavierkonzert Beethovens. Chefdirigent Jakub Hr?ša leitet am 19. Dezember ein Programm mit Werken von Richard Wagner, Ernest Bloch und Ludwig van Beethoven. Er dirigiert selbstverständlich auch das Silvesterkonzert mit viel Gershwin und Bernstein.
Das Philharmonische Orchester des Landestheaters Coburg hatte seine Konzertreihe mit einem reinen Beethoven-Programm begonnen und sich dabei virusbedingt auf eine Konzertdauer von einer Stunde (bei insgesamt drei Aufführungsterminen) beschränkt. Das zweite Sinfoniekonzert fand unter ähnlichen Bedingungen statt und stand unter dem Motto „Licht und Schatten“. Das dritte, vorgesehen für den November, musste ausfallen. Auch das Neujahrskonzert im Kongresshaus Rosengarten ist abgesagt. Es bleibt nun die Hoffnung, dass wenigstens die große oratorische Aufführung von Händels „Messias“, die für den 23. und 25. Dezember vorgesehen ist, nicht auch noch ins Wasser fällt. Dabei soll übrigens der Chor des Landestheaters die vokale Hauptpartie übernehmen.
Die Hofer Symphoniker, ebenfalls im Jubiläumsmodus (70 Jahre währt nun ihre Existenz), setzen am 4./5. Dezember die Reihe ihrer Symphoniekonzerte fort. Zunächst gibt es Beethovens 6. Symphonie unter dem Motto „Pastorale in Bildern“, denn eine Fotografie/Live-Projektion von Tobias Melle ist der musikalischen Aufführung unterlegt. Beim Weihnachtskonzert an den Terminen 17. und 18. Dezember stimmen die Musiker des Orchesters die Zuhörerschaft in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen auf die schönste Zeit des Jahres ein.
Die Staatsphilharmonie Nürnberg hat sich angesichts der Corona-Einschränkungen für eine schrittweise Strategie bei ihren Konzertplanungen entschieden und daher einstweilen noch keine vollständige Saisonübersicht vorgestellt. Am 5./6. Dezember ist das erste „Expeditionskonzert“ vorgesehen, das die 5. Symphonie Beethovens genauer unter die Lupe nehmen soll. Am 17. und 20. Dezember heißt es zweimal für jeweils eine Dreiviertelstunde „Beethoven 6“, und das zielt natürlich auf die Pastoralsymphonie ab. Selbstverständlich dirigiert die Nürnberger GMD Joana Mallwitz die Konzerte dieses neuen Formats selber. Sie finden zweifach mit reduziertem Publikumszugang statt. Das zweite Kinderkonzert ist für den 27. Dezember geplant und soll sich die Musik des „Nussknackers“ vornehmen. Im Übrigen gibt es aber noch ausreichend Gelegenheiten, die Nürnberger Staatsphilharmonie bei diversen Aufführungen von Ballett und Musiktheater zu erleben.
Die Nürnberger Symphoniker, unter den Jubiläumsklangkörpern der Dritte im Bunde (75 Jahre), planen nach den November-Ausfällen ihre Adventskonzerte am 2./3. Dezember (16.00 und 18.00 Uhr) im Historischen Rathaussaal. Die symphonischen Konzerte 7 bis 9 unter dem Motto „Halleluja“ sind am 12./13. Dezember im Musiksaal der Nürnberger Kongresshalle zu genießen. Am 19./20. des Monats widmet sich Starpianist Howard Shelley gleich allen fünf Klavierkonzerten Beethovens an zwei Abenden hintereinander. Ein Kraftakt! Das 10. und 11. Symphonische Konzert steht unter dem Jubiläumsmotto „75 Jahre Musik erleben“ und wird mit Werken von Chatschaturjan, Bernstein u.a. bestückt. Die Nummer 12 in der Konzertreihe unter dem Titel „Kunst der Verführung“ sieht eine Dirigentin am Pult vor. Marie Jacquot heißt sie und sieht in der Tat verführerisch aus…
Das Philharmonische Orchester Würzburg startete am 22./23. Oktober in die Reihe seiner Symphoniekonzerte, musste das zweite Konzert (12./13. November) jedoch ausfallen lassen. Nun schaut man voraus auf die Konzerte zum Jahreswechsel am 30. Dezember sowie 1. und 9. Januar, die alle in der Theaterfabrik Blaue Halle stattfinden. Dort stehen Musical-Ausschnitte sowie die berühmte „Rhapsodie in Blue“ George Gershwins auf dem Programm. Der pianistische Lokalmatador Bernd Glemser wird das sicherlich hin- und mitreißend spielen. Vorher, am 4. Dezember, macht das Philharmonische Orchester noch einen Ausflug in die Weikersheimer TauberPhilharmonie, um dort unter der Leitung ihres GMD Enrico Calesso ein „Debüt Jubiläumskonzert“ mit den Siegern aus 10 Gesangswettbewerben abzuliefern. Das dritte Sinfoniekonzert unter dem Titel „Sinnesreize“, wie üblich in der Hochschule für Musik, ist auf den 28. und 29. Januar terminiert und sieht das Violoncellokonzert von Mieczys?aw Weinberg sowie die Musik für Saiteninstrumente, Harfe und Celesta von Béla Bartók vor.
Symphoniekonzerte der Musikvereine, Agenturen und Stadttheater
Beim Gemeinnützigen Verein Erlangen (gVe) tritt das heimische Kammerorchester am 13. Dezember zu zwei Familienkonzerten an, in denen sich alles um den „Nussknacker“ drehen wird. Die Bamberger Symphoniker gastieren unter der Leitung ihres Chefdirigenten und mit dem Violoncellisten Ulrich Witteler als Solisten am 20. Dezember ebenfalls in der Heinrich-Lades-Halle. Wagner, die Hebräische Rhapsodie „Schelomo“ von Ernest Bloch und Beethoven stehen auf dem Programm. Die Silvester-Gala wird mit dem Nationaltheater Prag gestaltet. Das Bayerische Landesjugendorchester spielt am 7. Januar Werke von Strawinsky, Strauss und Bartók, nachdem dieser Elite-Nachwuchs zuvor in Weikersheim geprobt hat. Die jungen Musiker sind also austrainiert, hochmotiviert und voller Schwung!
Die Gesellschaft der Kulturfreunde Bayreuth, ebenfalls sehr gebeutelt vom Virus, musste das bereits auf den 1. Dezember verschobene Novemberkonzert im Veranstaltungssaal „Das Zentrum“ nochmals ausfallen lassen bzw. anders terminieren. Vorerst ist im Januar Kammermusik angesagt, Symphonisches muss also noch warten.
Die Konzertagentur Hörtnagel hat für die kommende Saison wieder bedeutende Klangkörper und herausragende Solisten engagiert. Zu diesen zählt natürlich auch der Geiger Julian Rachlin, der beim 3. Meisterkonzert am 10. Dezember in der Meistersingerhalle gastieren wird. Begleitet wird er vom Orchester des Bolschoi-Theaters, die Leitung hat Tugan Sokhiev. Rachmaninow und Tschaikowsky werden zu hören sein. Das 4. Meisterkonzert am 16. Dezember sieht die Dresdner Kapellsolisten vor, die aus Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle bestehen. Die Trompete (Solist: Célestin Guérin) wird mit zwei Werken instrumental im Vordergrund stehen. Das 5. Meisterkonzert mit den Berliner Barocksolisten am 29. Januar ist gänzlich den Brandenburgischen Konzerten J. S. Bachs gewidmet.
Im Theater Ansbach sind einstweilen keine symphonischen Konzerte angesagt, und die Monate Dezember und Januar müssen neu geplant werden.
Das Stadttheater Fürth hat relativ spät mit seiner konzertanten Saison begonnen, die dann auch gleich (im November) unterbrochen wurde. Im Januar gastieren die Stuttgarter Philharmoniker bei zwei Neujahrskonzerten (am 5. und 6. Januar) mit Werken von Händel, Gounod, Strauss und Brahms. Charles Gounods Konzert für Pedalklavier und Orchester, interpretiert von Roberto Prosseda, wird sicherlich eine Besonderheit sein. Es dirigiert Jan Willem de Vriend. Auf den ersten Auftritt der Bamberger Symphoniker des neuen Jahres im schönen Fürther Stadttheater muss man bis zum 31. Januar warten. Der rumänische Dirigent Cristian M?celaru wird am Pult stehen. Solistin des Abends ist die junge israelische Violoncellistin Inbal Segev.
Beim Stadttheater Schweinfurt gastiert das Bundesjugendorchester unter dem Dirigat Francesco Angelicos und mit dem renommierten Geigenvirtuosen Christian Tetzlaff als Solisten am 12. Januar und interpretiert Werke von Josef Suk, Luigi Dallapiccola und Dmitri Schostakowitsch. Das Freiburger Barockorchester kommt am 28. Januar nach Schweinfurt und bringt Noten ausschließlich von Mozart mit. Solisten sind der Tenor Daniel Behle und der Hammerklavier-Virtuose Kristian Bezuidenhout. Am 30. Januar gastieren die Bamberger Symphoniker mit demselben Programm, das sie tags drauf in Fürth darbieten werden (s.o.).
Die TauberPhilharmonie Weikersheim setzt ihre Konzertreihe in symphonischer Hinsicht erst Anfang Februar fort mit dem Gastspiel der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, doch am 4. Dezember gibt es bereits ein „Debüt Jubiläumskonzert“ mit den Siegern aus 10 Gesangswettbewerben, das vom Philharmonischen Orchester Würzburg unter der Leitung von Enrico Calesso gestaltet wird.