Die Würzburger „Tage der Alten Musik“ widmen sich seit fast 40 Jahren der historisch informierten Beschäftigung mit Musik
Die in zweijährigem Turnus seit 1982 stattfindenden „Tage der Alten Musik“ in Würzburg bieten nicht nur Vielfalt und Abwechslung, sondern konfrontieren das Publikum auch mit jener musikalischen Aufführungspraxis, die man heute als „historisch informiert“ bezeichnet. Generell geht es dabei um die Epochen vor 1800, doch die Schwerpunkte ändern sich alle zwei Jahre. Vorbereitet und konzeptionell orientiert wird das Festival von der Abteilung Historische Instrumente der Hochschule für Musik Würzburg.
Regelmäßig Mitwirkende sind das hochschuleigene Barockorchester unter der Leitung von Pauline Nobes (Professur für Barockvioline), die Gambenklasse von Friederike Heumann, die historischen Tasteninstrumente unter der Ägide des hierfür zuständigen Prof. Ralf Waldner und die Barocktrompeten unter der Leitung von Prof. Hans-Martin Rux-Brachtendorf. Letzere eröffnen traditionell die Tage der Alten Musik mit Fanfarenklängen vor dem Würzburger Rathaus. Diesmal wird das am 23. Januar am Röhrenbrunnen stattfinden, und man kann nur hoffen, dass den Bläsern nicht die Lippen frostbedingt einfrieren…
Am Nachmittag desselben Tages lautet das Motto „Workshop Jed Wentz“, tags drauf geht mit gleich drei Veranstaltungen weiter, nämlich einem Vortrag von Prof. Dr. Christoph Henzel unter dem Titel „Meine Herren, der alte Bach ist gekommen“, einer sich darauf beziehenden Kammermusik am Hofe Friedrichs des Großen unter dem Motto „Musik publik barock“ und dem hochschulinternen „4 Times Baroque“, das sich dem italienischen Virtuosentum widmet. Weitere Veranstaltungen gelten dem Besuch Bachs beim Preußenkönig und dessen dort und damals inspiriertem „Musikalisches Opfer“.
Bei den „Evening Canons“ am 25. Januar erklingen in einem moderierten Konzert mit Weinbegleitung (!) weltliche Vokalmusik von Josquin Desprez und Pierre Sandrin sowie stilistisch sich anlehnende Improvisationen. Am 27. Januar gibt Ralph Waldner sein Antrittskonzert in der Augustinerkirche unter dem Titel „Le clavecin en concert“ mit Werken von Byrd, Bach, Rameau u.a., und am darauf folgenden Tag beendet ein festliches Abschlusskonzert unter der Leitung Jörg Straubes in der Neubaukirche das Festival. Dann erklingen die Magnificat-Vertonungen von J.S. Bach und C. Ph. Bach und sorgen für einen prächtigen Ausklang der diesjährigen Tage der Alten Musik in Würzburg.