Der Nachsommer Schweinfurt ist ein fester Bestandteil des Kulturlebens in Franken. In diesem Jahr feiert das „Festival der Grenzüberschreitungen“ seine Volljährigkeit – zum 18. Mal findet es inzwischen statt. Der Schauplatz grenzüberschreitender Erlebnisse im Spannungsfeld Klassik, Weltmusik, Percussion, Jazz, A Cappella und Brass hat sich längst etabliert – in diesem Jahr bildet der Tanz den Schwerpunkt.
Zu seiner 18. Ausgabe vom 8. bis 29. September greifen die Macher des Schweinfurter Nachsommer auf Bewährtes zurück – auch wenn sie den ein oder anderen neuen Weg beschreiten. Dort, wo sonst Wälzlager hergestellt werden, in der geräumigen Halle 411 von SKF, hielt das Festival im Vorjahr erstmals Einzug. Und die Location hat sich bewährt.
So wird auch in diesem Jahr – mit Ausnahme der in der Kunsthalle Schweinfurt stattfindenden Kunstmatinee – der Platz aller Veranstaltungen in der Halle sein.
Der Fokus des Festivals der Grenzüberschreitungen liegt auf dem Thema Tanz. 2016 feierten die heimischen Breakdancer der Dancefloor Destruction Crew einen fast schon euphorisch gefeierten Auftritt in der neuen Location. Und daran wollen die Macher anknüpfen. Programmchef Clemens Lukas betonte den „frischen Schwung“, den die örtliche Vergrößerung ins Programm bringe. Auch kleinere Defizite aus dem Premierenjahr der neuen Location wurden ausgemerzt, die Sitzplätze neu strukturiert, womit der ungetrübte Blick auf die Bühne aus allen Ecken der Halle garantiert ist.
Die Auftakt- und die Schlussveranstaltungen bilden mit eVolution dance theater (8. September) und Moving Shadows (29. September) zwei Shows, die Tanz mit Lichtspielen verbinden. Das eVolution dance theater wurde 2008 in Rom von dem aus den USA stammenden Tänzer und Choreographen Anthony Heinl gegründet. Seine Werke sind eine Mixtur aus Tanz, Artistik, Schwarzlicht, llusion, Magie, Videokunst und Bewegung. Das Showtheater Die Mobilés aus Köln präsentiert „Moving Shadows“, ein poetisches Schattentheater unter der Regie von Harald Fuß voll hinreißender, einfallsreicher Geschichten – von zauberhaft poesievoll bis hinreißend komisch.
Und zwischen diesen beiden Auftritten steht noch einiges auf dem Programm. Die A-Cappella-Truppe von Viva Voce (15. September) und das World Percussion Ensemble mit seinem Programm „Völkerverständigung“ einen Tag später – eine Woche später weht internationales Flair durch die Kugellagerstadt: „Ganes“, eine Frauen-Crew aus Südtirol, singt in ladinischer Heimatsprache. Altbekannt sind dagegen die Kanadier von Canadian Brass, die am 28. August auftreten werden: Die Blechblas-Truppe war schon vor vier Jahren auf der Mainbühne zu Gast. Und hinterließ bleibenden Eindruck. Nicht nur beim Publikum. Auch bei den Veranstaltern. Die sich nicht lumpen ließen und sie erneut nach Unterfranken lockten.
Fotocredits:
CanadianBrass 2, Foto © Bo Huang