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Vier Hamburger Studiomusiker, die sich regelmäßig den Aufnahmeraum zum Wohnzimmer machen, bilden damit Grundgerüst und Urcharakter der The KBCS. Der Vintage Recording-besessene Lucas Kochbeck am Schlagzeug, Nicolas Börger an den Tasten, Gitarrist Lars Coelln und Daniel Stritzke mit funky grooves am Bass. Da darf ein Album auch ohne weiteres mit drei chilligen Instrumentals beginnen, wie sie zum gemächlichen Cruisen auf dem Bike und im PKW kaum besser vorstellbar wären. Bevor mit ausgewählten Gästen die Jams der vier „Cats“ zu facettenreichen, soulig-jazzigen Tracks zusammengeschnipselt werden. Funky wie Hölle, chillig like Dub & Dope und unaufgeregt wie schlaffördernde Globuli. Stets im Wohl- und Einklang, mit dezenten Soli hier und da und den ein oder anderen Vocals da und hier: Der Wahlberliner Olivier St. Louis prägt den Song „Pockets“ und stemmt die erste erstklassige Retro-Disco-Funk-Nummer des Albums. Veeery 80s - inklusive Reimkultur und fetter Kopfstimmenparts. Stimmige Tastensounds. Bassslaps. Funky beats. Mit „Ndidi“ und der nigerianischen Sängerin Nneka folgt sphärischer Afrosoul mit bestechender Stimme und Hip-Hop-Rhythmus, bis sich alles im melodischen Dancefloor-Refrain auflöst. Dann Lui Hill in „Albatross“ = Spoken word to Supersoul. Spannende Klangteppiche von Gitarre und Vintage piano. Best of Schmuseblues mit ein wenig musikalischen Zauber a la Prince! Noch einmal übertroffen von der zauberhaften J. Lamotta aus Tel Aviv, die den Silberling zurückholt in die urbanen Retro-Soul-Sphären und sich stimmlich melodiös mit den Tasten kongenial ergänzt und um feinsinnigen Funkbass schleicht. Und schließlich Viviane Ann, die mit „Wasting All You Lovin‘“ einen softmodularen, lieblichen Soultrack ergänzt, der Herz- und Beinarbeit zwangsläufig vereint. Mit Kopfnickergarantie und fliegendem Refrain. Wie auch „Rainbow Runners“ mit Flo Mega, der noch einmal einen dicken Strich unter die 80er zieht. Mit krassem Kick im Groove und Space im Solospiel. Dazwischen und danach noch mehr Instrumentals, die als Band-in-a-Box in bester Manier Freiraum für die groovy Karaokefeste bravourös liefert. Wohltemperiert wie eine schicke Wärmflasche.
Grooveateers. Zuckersüß. 360 Grad Soulmusik. Mit und ohne.