Von Maja Zade, Regie: Jasmin Sarah Zamani
Ein simpler, aber effektvoller Kniff: Wie wäre es, wenn Theater, Supermärkte und Immobilienbüros ausschließlich von Frauen geleitet würden?
Im Mittelpunkt der drei Geschichten steht jeweils ein Florian, zwar Ende zwanzig, aber immer noch „Flo“ gerufen. Als Berufsanfänger, jung und attraktiv, muss er sich in Büros und Chefetagen mehr gefallen lassen, als ihm lieb ist. Am Theater wird er als leidenschaftliches Sexhäschen besetzt, in einem Maklerbüro führt frau ihn gönnerhaft in die Geheimnisse des Kopierers ein, und im Drogeriemarkt darf er die Regale einräumen und wird von der Filialleiterin begrapscht. Zuhause fordert seine Frau als Hauptverdienerin Demut, die Übernahme sämtlicher Haushaltsarbeiten und baldigen Nachwuchs. Und Flo bemüht sich um Fleiß und Höflichkeit. Der Frau und Chefin „eine Szene“ zu machen, ist seine Sache nicht.
„status quo“ zeigt die Welt, wie sie ist, bloß spiegelverkehrt. Objekt von Begierde und Diskriminierung ist der Mann. Die Umkehrung lässt das wahre Machtgefälle aufs Schönste hervortreten. Und nur durch die Umkehrung empfinden wir Situationen, Sätze als witzig. Würde man die gleichen Situationen, Sätze in der realen Wirklichkeit spielen - Männer in der Machtposition -, wären sie nicht mehr komisch. Weil aber nicht die Moralkeule geschwungen wird, ist es leichter, sich darauf einzulassen.