Nach Henrik Ibsen, Regie: Heidi Lehnert
Aufgewachsen bei seiner Mutter Aase – der Vater ein Säufer, der die Existenzgrundlage der Familie vernichtet hat, giert Peer nach Anerkennung und will sich vor seinen Mitmenschen beweisen: „Ich werde König, Kaiser!“
Mit großer Energie und einer gehörigen Portion Größenwahn bahnt sich der Fantast und Hochstapler seinen Weg durch die Welt und lebt viele Leben in einem: vom Outlaw über den Waffenhändler bis zum „Kaiser der Selbstsucht“ im Irrenhaus. Als alter Mann kehrt er nach Hause zurück. Er jagt seinem Selbst hinterher und kann es doch nicht fassen. Seine Lebensentwürfe sind wie die Häute einer Zwiebel: Schicht über Schicht, doch wo ist der Kern? Gibt es überhaupt ein inneres Selbst?
Henrik Ibsens hintersinnig humorvolle, philosophisch in die Tiefe gehende Geschichte vom ruhelos durch die Welt hetzenden Aufschneider Peer gewinnt in einer Zeit des Selbstdarstellungs- und Aufmerksamkeitswahns, in einer Welt, in der Wahrheit und Lüge scheinbar ihre Trennschärfe verlieren, zunehmend an Brisanz. Eine Auseinandersetzung mit Wünschen und Fragen des modernen Menschen: der (Sehn-)Sucht nach Selbstverwirklichung und der Frage, wo (Eigen-)Verantwortung anfängt.