Seit 2007 fotografiert der Bamberger Fotojournalist Till Mayer in der Ukraine. Er gehört zu den Berichterstattern, die uns, die wir weit entfernt diesen Wahnsinn beobachten, ein Bild dieses Krieges vermitteln.
Seit der Besetzung der Krim 2014 bereist er regemäßig den Donbas, in dem sich ein blutiger Konflikt abspielte, der aus dem Bewusstsein der europäischen Öffentlichkeit zu verschwinden drohte. Seit dem brutalen Überfall der Ukraine durch Russland am 24. Februar 2022, ist aus einem schwelenden Konflikt ein offener Krieg geworden. Till Mayer hat es sich zur Aufgabe gemacht, über diesen Krieg zu berichten. Er ist Fotojournalist und verbirgt nicht, dass er auch mit der Absicht Bilder zu machen, bis direkt an die Front reist. Er beschreibt aber keine Kriegsverläufe und kein Schlachtgeschehen. In seinen Schwarz-Weiß-Bildern geht es ihm nicht um sensationelle Ansichten möglichst grausamem Leids, sondern darum, die Geschichte der Menschen, die diesen Krieg erleben müssen, zu erzählen.
Er ästhetisiert das Geschehen nicht, sondern schildert das Leben in dieser Extremsituation. Es sind eindrückliche Innenansichten vom Krieg und Portraits von Menschen, die ihre Würde in all der Zerstörung nicht verloren haben. Indem Till Mayer uns in seinen Bildern Empathie ermöglicht mit den portraitierten Menschen, macht er den Irrsinn dieses Krieges deutlich und dokumentiert den Mut und die Solidarität der Ukrainer.
Till Mayer wird anlässlich der Ausstellungseröffnung am 21. April um 19 Uhr einen Einblick in seine Arbeit geben und die Geschichten einiger Bilder erzählen und neue Bilder vorstellen.
Die Ausstellung „Ukraine – Leben im Krieg wird vom 22. April bis zum 11. Juni 2023 im Museum Schloss Ratibor, Hauptstraße 1, 91154 Roth gezeigt. Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zur Ausstellung ist ein Begleitband: „Till Mayer. Ukraine – Europas Krieg“ im Erich Weiß Verlag, Bamberg erschienen. Weitere Informationen unter www.schloss-ratibor.de.