Das Staatstheater Nürnberg zeigt ab Sonntag, den 22. Januar Verdis letzte Oper „Falstaff“. Nach seiner erfolgreichen „Lohengrin“-Inszenierung im Jahr 2019 kehrt Regisseur David Hermann zurück ans Nürnberger Opernhaus. Das Staatstheater Nürnberg zeigt das Werk von Giuseppe Verdi in Koproduktion mit Opéra Orchestre national Montpellier.
Arrigo Boitos Libretto, das auf den „Lustigen Weibern von Windsor“ von William Shakespeare basiert, nimmt den toxisch männlichen Falstaff in den Fokus, der fett, verkommen und versoffen, aber zugleich von der eigenen Unwiderstehlichkeit zutiefst überzeugt ist. Die lustigen Weiber müssen sich nicht nur seiner Nachstellungen erwehren, sondern auch noch den Langweiler Ford ausschalten, der seine Tochter Nannetta mit der Spaßbremse Dr. Cajus verheiraten will. Die Intrigen führen zum gewünschten Ergebnis: Alles auf der Welt ist Beschiss, aber nicht weiter schlimm, solange am Ende die Richtigen heiraten und einer wie Falstaff Stimmung in die Bude bringt. Denn ein Leben unter Leuten wie Ford wäre nicht zu ertragen.
Falstaff ist in David Hermanns Inszenierung ein Kämpfer gegen die Windmühlen der Seelenlosigkeit der modernen Welt. Ein Bohemien, der seine Umwelt mit einem alternativen Lebensmodell konfrontiert: Nicht funktionieren, sondern leben! Im Mittelpunkt dieser Oper voller Wortwitz steht ein Lebenskünstler, der die anderen daran erinnert, den Augenblick zu genießen, keinen Spaß zu verachten und mitzulachen, wenn man ausgelacht wird.