
Einen aktuelleren, aber auch beängstigenderen Titel hätten sich die diesjährigen Fürther Kirchenmusiktage kaum geben können: ÜberLeben lautet das Motto heuer, und gleich das Eröffnungskonzert am 11. November mit der Überschrift „Inferno“ stößt in die apokalyptische Posaune. Sebastian Ruf wird in diesem Orgelkonzert in der Heinrichskirche Werke der Orgelklassiker Buxtehude, Bach, Franck und Reger spielen, aber auch ungewohntere Töne mit Akira Nishimura und Therry Escaich wagen.
Zwei Tage später gibt es in St. Michael Barockmusik unter dem Motto „Vom Leben getroffen“ zu hören, wenn unter der Leitung Ingeborg Schilffarths Psalmvertonungen von Salamone Rossi und Heinrich Schütz aufgeführt werden. Am 18. November heißt es in einem „Concerto illuminato“ in der Fürther Notre-Dame-Kirche (ULF) Dona nobis pacem. Orgel, Rezitation, Syntheziser und Lichtshow ergänzen bzw. illustrieren die gebotenen Werke.
In der Christkönigkirche sind im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes am 20.11. der Psalm 150 von César Franck und Abschnitte aus der „Messe solenelle“ von Maurice Duruflé zu hören. Am 25.11. steht die Musik der französischen Romantik im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sirka Schwartz-Uppendiek leitet dieses Konzert, in dem auch französische Tonsetzerinnen zu Ton kommen und Andreas König die Orgel spielen wird.
Der Monat endet mit einem Kinderorgelkonzert in ULF, das sich „Schneewittchen und die sieben Töne“ überschreibt und natürlich auch reichlich mediale Unterstützung erfährt. Am 2. Dezember geht es recht experimentell weiter, denn Neue Musik ist unter der Devise „Zeit.Splitter.Klänge“ angesagt. Das Rezital von Yulim Kim und Michael Herrschel ist eine Uraufführung und vereint so außergewöhnliche Instrumente wie Glasharfe, Vibraphon, Marimbaphon und Saxophon.
Am 4. Dezember ist man nicht nur Fürth bereits im Advent angelangt, und so nimmt es nicht wunder, dass der Ausklang der Kirchenmusiktage einem „Chorkonzert zum Advent“ gewidmet ist. Andreas König und Matthias Hofknecht haben die Leitung dieses Konzertes in der Christkönigkirche, das sich unter der Beteiligung eines Kammerorchesters und der Chöre von St. Heinrich, St. Nikolaus und Christkönig zwei oratorischen Werken widmet: dem „Magnificat in B“ von Francesco Durante und dem „Oratorio de Noël“ von Camille Saint-Saëns. Tja, Weihnachten steht halt schon vor der Tür!