Wörter aus anderen Sprachen gehören zum Deutschen wie die Butter (griechisch) zur Breze (lateinisch). Ab dem 3. April 2022 beleuchtet eine Ausstellung im Stadtmuseum Erlangen die Reiselust der Wörter.
Wörter wandern seit Jahrtausenden zwischen den Sprachen. Manche haben eine lange Reise hinter sich, andere hüpfen nur mal eben über die Grenze. Einige geraten wieder in Vergessenheit, andere sind schon so lange bei uns, dass man ihnen ihre fremdsprachige Herkunft kaum noch anmerkt. Manche sind erst wenige Jahre hier, wie googeln, manche sind in den letzten Jahren wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt, wie Quarantäne.
Eines haben alle Wanderwörter gemeinsam: Sie sind sprachliche Zeugen historischer Entwicklungen und kulturellen Austauschs. Und sie alle haben eine Geschichte zu erzählen.
Austausch und Wandel sind fester Bestandteil unserer Sprache und Kultur. Doch nicht jeder sprachliche Neuankömmling wird als Bereicherung gesehen. Stets gab und gibt es Versuche, Fremdwörter zu verbannen oder durch „urdeutsche“ Begriffe zu ersetzen – meist erfolglos. Keine Frage: Wortzuwanderer wecken Emotionen. Der Umgang mit ihnen ist immer auch ein Spiegel der Zeit. Apropos Spiegel: An einer Selfie-Station lädt ein interaktiver Spiegel dazu ein, mit ausgewählten Wort-Requisiten ein Selfie zu machen und so ein ganz persönliches Souvenir von dieser Reise durch die Sprachwelt zu erhalten.
In der Ausstellung „Vielfraß meets Butterkeks“ kommen sprachliche „Weltenbummler“ selbst zu Wort, sie berichten von ihrer Reise und ihren „Vorfahren“. Besucher*innen jeden Alters können interaktiv und spielerisch in die Welt der Sprache eintauchen und neue Lieblingswörter entdecken. Das Begleitprogramm bietet unter anderem abenteuerliche Exkursionen durch den Fremdwort-Dschungel mit dem bekannten Sprachexperten Rolf-Bernhard Essig.
Die Ausstellung „Vielfraß meets Butterkeks. Von der Reiselust der Wörter“ läuft noch bis zum 18. September 2022 im Stadtmuseum Erlangen, Martin-Luther-Platz 9, 91054 Erlangen. Alle relevanten Informationen findet man online unter www.stadtmuseum-erlangen.de.